Unendlich gelangweilt vom Dasein, unfähig, irgendetwas mit sich selbst anzufangen und ihrem Leben einen Sinn zu geben, schwankt sie zwischen Gereiztheit und Depression. Die Ehe erfährt eine dramatische Zuspitzung, als nach langer Abwesenheit Heddas früherer Geliebter Ejlert Lövborg wieder auftaucht. Der genialische Wissenschaftler, früher ein maßloser Trinker, hat ein Aufsehen erregendes Werk verfasst. Unerwartet wird er zum Konkurrenten des beflissenen Tesman. Seine Ernennung zum Professor steht plötzlich auf dem Spiel. Hinzu kommt, dass eine neue Frau in Lövborgs Leben mittlerweile Heddas Platz eingenommen hat. Für Hedda ist all dies unerträglich. Mit gnadenloser Konsequenz beginnt sie Lövborg und sein Werk zu zerstören. Mit der 1890 entstandenen Hedda Gabler zeichnet Ibsen das Bild einer Frau, die bedingungslos ihr Recht auf Individualität und Selbstbestimmung einfordert. Dabei ist sie keine Frau, die auf diesem Weg zu sich selbst findet. Heddas Emanzipation ist von außerordentlicher Destruktivität gekennzeichnet, die sich gegen alles und jeden richtet – nicht zuletzt gegen sie selbst.
Inszenierung Stephan Rottkamp
Bühne Robert Schweer
Kostüme Katharina Krommiga