In der die politische Elite ständig Informationen sammeln lässt, weil die Datenhoheit gleichsam Macht bedeutet – und diese Informationen dann gegebenenfalls so virtuos manipuliert werden, dass selbst die eigene Identität permanent gefährdet scheint?
Virtualität oder Realität, Sein oder Nicht-Sein: William Shakespeare (1564-1616) zeigt in seiner berühmtesten Tragödie Hamlet eine Welt aus den Fugen. Sein Dänemark ist ein Kosmos im Umbruch, in dem überall Paranoia und Abgrund lauern. Und Titelheld Hamlet ist der, der hineinschaut. Der in den Gedärmen des Gesellschaftskörpers Wissen findet, das zu einer Revolution aufruft – und zugleich einsam macht und verzweifeln lässt. Was genau ist das, was alles und jeden zu verzehren droht? Und wie dagegen kämpfen?
Hamlet ist ein Überwachter, der zum Gegenschlag ausholt, er ist ein Sohn zwischen zwei Herrschern, er ist einer, der einen Brudermord aufdeckt und der, den Ophelia liebt; er ist Revolutionär, Zweifler und einer, der sein Ich aufs Spiel setzt: Shakespeares wohl berühmtester Protagonist strahlt seit Stückentstehung durch die Jahrhunderte, lauscht gleich einem Seismographen in die Erschütterungen der Gegenwart. Hamlet ist der zeitlos-archaische Prototyp des zwischen Denken und Handeln gefangenen Menschen, der die Krankheit seiner Zeit erkennt und aufbegehrt.
Regisseur Kay Voges (*1972) und Videokünstler Daniel Hengst (*1981) wollen Shakespeare im Spiegel von Bits und Bytes auf die Schliche kommen. Hamlet wird (nach Nora/Gespenster, Der Meister und Margarita, Einige Nachrichten an das All, DAS GOLDENE ZEITALTER und Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg) ihre sechste gemeinsame Arbeit sein. Kay Voges ist seit 2010 Intendant des Schauspiel Dortmund. 2013 wurde er für den deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Seine Hamlet-Inszenierung liegt im Jahr eines besonderen Jubiläums: Am 23. April 2014 war der 450-jährige Geburtstag William Shakespeares.
Regie: Kay Voges
Bühne und Kostüme: Pia Maria Mackert
Visuelles Konzept, Video-Art, Programming: Daniel Hengst
Video-Art, Programming: Lars Ullrich
Musik: Paul Wallfisch
Licht: Sibylle Stuck
Dramaturgie: Anne-Kathrin Schulz
Regieassistenz: Tilman Oestereich
Bühnenbildassistenz: Jan P. Brandt
Kostümassistenz: Vanessa Rust
Videoassistenz: Jan Voges
Soufflage: SuSe Kipp
Inspizienz: Ralf Kubik
Additional php-Programming: Lucas Pleß
Additional Engineering: Lucas Pleß, Dominik Bay, Stefan Kögl, Chaostreff Dortmund e.V.
Claudius, König von Dänemark: Carlos Lobo
Gertrud, die Königin, Hamlets Mutter, nun Frau des Claudius: Friederike Tiefenbacher
Horatio, Freund und Vertrauter Hamlets: Sebastian Kuschmann
Hamlet, Prinz von Dänemark: Eva Verena Müller
Der Geist des alten Königs, Hamlets Vater: Sebastian Kuschmann
Polonius, Staatsrat:
Reynaldo, Diener des Polonius: Sebastian Kuschmann
Laertes, Polonius' Sohn: Christoph Jöde
Ophelia, Polonius' Tochter: Bettina Lieder
Rosencrantz, ehemaliger Studienkollege Hamlets: Frank Genser
Guildenstern, ehemaliger Studienkollege Hamlets: Uwe Schmieder
Messenger: Sebastian Kuschmann
Schauspieler Königin: Uwe Schmieder
Schauspieler König: Frank Genser
Schauspieler Lucianus: Uwe Schmieder
So, 21. September 2014
Mi, 01. Oktober 2014
Fr, 14. November 2014
Fr, 12. Dezember 2014
Sa, 27. Dezember 2014
Do, 08. Januar 2015
Sa, 14. Februar 2015
Mi, 04. März 2015
So, 12. April 2015
Do, 21. Mai 2015