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"Hamlet", Tragödie von William Shakespeare, Schauspiel Dortmund

Premiere 12. September 2014, 19:30 Uhr, Schauspielhaus. -----

Was tun, wenn Dir Informationen über eine Staatsaffäre zugespielt werden? Wenn Du herausfindest, dass das Staatsoberhaupt ein Mörder ist? Wie Wahrheit finden in einer Welt voll Überwachung, in der selbst Freunde sich gegenseitig bespitzeln?

In der die politische Elite ständig Informationen sammeln lässt, weil die Datenhoheit gleichsam Macht bedeutet – und diese Informationen dann gegebenenfalls so virtuos manipuliert werden, dass selbst die eigene Identität permanent gefährdet scheint?

 

Virtualität oder Realität, Sein oder Nicht-Sein: William Shakespeare (1564-1616) zeigt in seiner berühmtesten Tragödie Hamlet eine Welt aus den Fugen. Sein Dänemark ist ein Kosmos im Umbruch, in dem überall Paranoia und Abgrund lauern. Und Titelheld Hamlet ist der, der hineinschaut. Der in den Gedärmen des Gesellschaftskörpers Wissen findet, das zu einer Revolution aufruft – und zugleich einsam macht und verzweifeln lässt. Was genau ist das, was alles und jeden zu verzehren droht? Und wie dagegen kämpfen?

 

Hamlet ist ein Überwachter, der zum Gegenschlag ausholt, er ist ein Sohn zwischen zwei Herrschern, er ist einer, der einen Brudermord aufdeckt und der, den Ophelia liebt; er ist Revolutionär, Zweifler und einer, der sein Ich aufs Spiel setzt: Shakespeares wohl berühmtester Protagonist strahlt seit Stückentstehung durch die Jahrhunderte, lauscht gleich einem Seismographen in die Erschütterungen der Gegenwart. Hamlet ist der zeitlos-archaische Prototyp des zwischen Denken und Handeln gefangenen Menschen, der die Krankheit seiner Zeit erkennt und aufbegehrt.

 

Regisseur Kay Voges (*1972) und Videokünstler Daniel Hengst (*1981) wollen Shakespeare im Spiegel von Bits und Bytes auf die Schliche kommen. Hamlet wird (nach Nora/Gespenster, Der Meister und Margarita, Einige Nachrichten an das All, DAS GOLDENE ZEITALTER und Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg) ihre sechste gemeinsame Arbeit sein. Kay Voges ist seit 2010 Intendant des Schauspiel Dortmund. 2013 wurde er für den deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Seine Hamlet-Inszenierung liegt im Jahr eines besonderen Jubiläums: Am 23. April 2014 war der 450-jährige Geburtstag William Shakespeares.

 

Regie: Kay Voges

Bühne und Kostüme: Pia Maria Mackert

Visuelles Konzept, Video-Art, Programming: Daniel Hengst

Video-Art, Programming: Lars Ullrich

Musik: Paul Wallfisch

Licht: Sibylle Stuck

Dramaturgie: Anne-Kathrin Schulz

Regieassistenz: Tilman Oestereich

Bühnenbildassistenz: Jan P. Brandt

Kostümassistenz: Vanessa Rust

Videoassistenz: Jan Voges

Soufflage: SuSe Kipp

Inspizienz: Ralf Kubik

Additional php-Programming: Lucas Pleß

Additional Engineering: Lucas Pleß, Dominik Bay, Stefan Kögl, Chaostreff Dortmund e.V.

 

Claudius, König von Dänemark: Carlos Lobo

Gertrud, die Königin, Hamlets Mutter, nun Frau des Claudius: Friederike Tiefenbacher

Horatio, Freund und Vertrauter Hamlets: Sebastian Kuschmann

Hamlet, Prinz von Dänemark: Eva Verena Müller

Der Geist des alten Königs, Hamlets Vater: Sebastian Kuschmann

Polonius, Staatsrat:

Reynaldo, Diener des Polonius: Sebastian Kuschmann

Laertes, Polonius' Sohn: Christoph Jöde

Ophelia, Polonius' Tochter: Bettina Lieder

Rosencrantz, ehemaliger Studienkollege Hamlets: Frank Genser

Guildenstern, ehemaliger Studienkollege Hamlets: Uwe Schmieder

Messenger: Sebastian Kuschmann

Schauspieler Königin: Uwe Schmieder

Schauspieler König: Frank Genser

Schauspieler Lucianus: Uwe Schmieder

 

So, 21. September 2014

Mi, 01. Oktober 2014

Fr, 14. November 2014

Fr, 12. Dezember 2014

Sa, 27. Dezember 2014

Do, 08. Januar 2015

Sa, 14. Februar 2015

Mi, 04. März 2015

So, 12. April 2015

Do, 21. Mai 2015

 

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