Was heißt Liebe? Und wie hängt sie zusammen mit Verlangen, Vertrauen, Schönheit und Gemeinschaft – aber auch mit Besitz, Macht, Zerwürfnis und Krieg? Mit Künstler:innen aus allen Kontinenten stürzen wir uns bei den Wiener Festwochen vom 16. Mai bis 22. Juni in über 40 Theater- und Musikproduktionen, Installationen und Community-Projekten in heiße und zartfühlende, aber auch düstere, jedenfalls große Emotionen.
Im Zentrum stehen dabei Mythen aus dem Kanon der Weltliteratur, die wir ohne Ehrfurcht, aber vielschichtig und voller Liebe ins Heute holen. Gemeinsam reisen wir ins viktorianische England und in die Perserkriege, verlieben uns bodenlos mit Tschechow und verzweifeln mit Kleist, trauern mit Mutter Courage, lauschen Scheherazade und kämpfen an Robin Hoods Seite!
Durch die ganze Stadt tourt das Volksstück, und sogar auf der Donauinsel machen die Wiener Festwochen Station. Die Wiener Kongresse wiederum werden als wahre Diskurs-Orgien die brennenden Themen unserer Zeit von Machtmissbrauch und #MeToo bis hin zu Cancel Culture neu verhandeln.
Das pulsierende Herz des Festivals ist das mythische Funkhaus im 4. Bezirk: Hier versammeln sich weltweit führende Philosoph:innen, Künstler:innen und Aktivist:innen für die Debattenreihe Revolutionary Love, unsere Band der Republik Caravan Of LUV vollzieht Healing-Rituals, im Garten laden wir zur Campfire-Reihe und das Kollektiv SIGNA verwandelt das Dachgeschoss mit Das Letzte Jahr in eine einmalige immersive Performance-Installation.
V is for loVe: für fünf Wochen verwandelt sich Wien in eine Republik der Liebe
Freu dich schon jetzt auf Weltpremieren bei den Wiener Festwochen | Freie Republik Wien von Christopher Rüping (All About Earthquakes), Milo Rau (Die Seherin) oder Ivo Dimchev (The Strauss Technique). Toi Toi Toi wünschen wir Gabriela Carneiro da Cunhas Tapajós, Miet Warlops INHALE DELIRIUM EXHALE, Borda von Lia Rodrigues und The Brotherhood von Carolina Bianchi Y Cara de Cavalo, die alle bereits im Mai Premiere haben – direkt danach kannst du sie in Wien sehen! Brandneu ist auch Robin Hood von Moved by the Motion / Wu Tsang: Das Familienstück feierte gestern in Zürich seine Weltpremiere. |
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Die Extremperformerin Carolina Bianchi untersucht das Phänomen der Bruderschaft: ein System, das Männer zu unantastbaren Wesen stilisiert, Gewalt gegen Frauen normalisiert und dennoch Bewunderung hervorruft – wie die Kunstgeschichte zeigt. The Brotherhood bewegt sich zwischen Abneigung und Faszination für männliche Machtdynamik und thematisiert, wie sich Frauen darin zurechtfinden. Sicher kein leichter Abend – aber ein wichtiger und lohnenswerter! |
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Borda, das neue Stück der Choreografin Lia Rodrigues, ist eine Feier der Vorstellungskraft. Es entstand in dem Kunst- und Ausbildungszentrum, das die brasilianische Choreografin seit über 20 Jahren in einer der größten Favelas von Rio de Janeiro betreibt. Borda ist eine Performance über das Überschreiten der geografischen, politischen, sozialen und persönlichen Grenzen, die sich sichtbar oder unsichtbar um uns herum erstrecken – Vorstellungskraft kann überwinden, was uns voneinander trennt. |
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Nach dem Publikumserfolg Pinocchio bei den Wiener Festwochen 2023 kehren die Regisseurin Wu Tsang mit der Gruppe Moved by the Motion und die Autorin Sophia Al-Maria mit einer neuen Lesart einer wohlbekannten Geschichte zurück: Robin Hood – inszeniert als eine Feier der Freundschaft und Liebe. Ein bildstarkes wie fantastisches Erlebnis für Kinder und Erwachsene. |
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Alle Infos www.festwochen.at