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Festspiele Zürich 2015: GeldMachtLiebe – Shakespeare und andere Gewalten

Die Festspiele Zürich widmen sich 2015 vom 12. Juni bis 12. Juli dem Thema „GeldMachtLiebe –

Shakespeare und andere Gewalten“. Sie bereiten der Welt des grossen Dramatikers und damit der

Welt der Renaissance eine Bühne, auf der es neben Theater auch Oper, Konzerte, Tanz, Ausstellungen,

Diskussionen und vieles mehr zu entdecken gibt.

 

Zwischen den beiden Shakespeare-Gedenkjahren 2014 und 2016 widmen sich die Festspiele Züric dem Werk des grossen Barden und reflektieren nicht nur seinen Lebens- und Schaffensweg, sondern

auch seine Zeit. Schon in seinem, die Festspiele eröffnenden Festvortrag wird Adolf Muschg die zeitlose Bedeutung dieses universalen Geistes zum Thema machen. Über 150 Veranstaltungen von 34

Veranstaltern widerspiegeln das reiche Kulturleben Zürichs und bieten etwas für jeden Geschmack.

 

Die Festspielpremiere des Opernhauses Zürich, Bellinis I Capuleti e i Montecchi, geht auf dieselben

italienischen Quellen zurück wie Shakespeares Tragödie Romeo und Julia. Das Schauspielhaus zeigt

das Drama im Pfauen in der am Hamburger Thalia-Theater entstandenen Inszenierung Jette Steckels.

Shakespeares Tragödie Hamlet taucht den Schiffbau in ein Feuerwerk aus Musik und Bildern, wenn die

britische Kultband The Tiger Lillies und das dänische Theater Republique zusammenspannen.

 

Im Theater Neumarkt lässt sich Hamlet aus dem Blickwinkel von zwei Nebenfiguren in Tom Stoppards

Rosenkranz und Güldenstern sind tot erleben. Shakespeares Sommernachtstraum gibt es im Pfauen in

der Wiederaufnahme von Daniela Löffners grandioser Schauspielhaus-Inszenierung zu sehen. Als

musikalisches Sommernachtstrauma unter dem Titel Mein Freund Puck! präsentiert Dominique

Horwitz die Liebesverwirrungen im Theater Rigiblick. Shakespeares Sonette bilden in der Gessnerallee

die Folie für Wenn die Liebe nicht mehr das ist, was sie war. Auf Shakespeare’sche literarische Motive

wird sich die Slam-Poetry-Show im Pfauen beziehen. Nichts weniger als den ganzen Shakespeare hat

das ambitionierte Theater Rigiblick im Blick. An einem einzigen Abend führt es seine sämtlichen Werke

auf – „leicht gekürzt“, wie sich versteht.

 

Shakespeare hat zu allen Zeiten, nicht nur mit Romeo und Julia Komponisten zu Werken angeregt.

Tschaikowskys, Mendelssohns und Prokofjews Adaptionen erklingen in der Tonhalle. Im Zürcher

Festspiel-Symposium wird Shakespeare Rolle als Anreger von grosser, zumeist sinfonischer

Instrumentalmusik im 19. Jahrhundert reflektiert. Hille Perl und ihr Gambenensemble und die Schola

Heidelberg präsentieren in der Tonhalle Musik der italienischen und englischen Renaissance einen

ganzen Tag lang. Die von Moods und Museum Rietberg initiierte beliebte Konzertreihe im Sommerpavillon wiederum verwebt dieses Jahr Renaissance-Musik mit Jazz und Improvisation. Sir

András Schiff präsentiert in der Tonhalle in drei Matineen die jeweils letzten drei Sonaten von Haydn,

Mozart, Beethoven und Schubert.

 

„GeldMachtLiebe - Die Welt der Renaissance im Gespräch“ nennt sich eine dreiteilige Veranstaltungsreihe, welche die Welt der Renaissance in Italien und im England Shakespeares näherbringt. „Sinnliche Ungewissheit“ erzeugt das Kunsthaus mit der Ausstellung einer privaten Sammlung von Kunstwerken, die sich den Zusammenhängen von Seele, Geist und Körperlichkeit zuwenden.

 

Im Rahmen von „Oper für alle“ verwandelt das Opernhaus Zürich den Sechseläutenplatz mit einer Live-Übertragung von Aida in ein Freiluftparkett mit sommerlicher Festivalstimmung. Die ZHdK feiert die Sommersonnenwende am 21. Juni um 21:26 Uhr mit einer musiktheatralischen Wanderung auf

Shakespeares Spuren im Toni-Areal.

 

Zürcher Festspielpreis 2015 für Anna Viebrock

Sonntag, 14. Juni 20.00

Der diesjährige Festspielpreis geht an die grosse „Bühnenerfinderin“ Anna Viebrock. Sie hat auch in Zürich, hier in Zusammenarbeit mit Christoph Marthaler, der Bedeutung des Bühnenbilds ganz neue Dimensionen hinzugefügt. Ihre Räume sind überzeugende Bilder des grossen Ganzen und gleichzeitig eine unendlich liebevolle und sorgfältige Ansammlung kleinster, sorgfältig beobachteter und ausgesuchter Details. In ihnen entstand und entsteht grosses Theater. Jossi Wieler, einer ihrer Weggefährten, wird die Laudatio halten. Robert Hunger-Bühler wird gemeinsam mit dem Ensemble für Neue Musik mit Interpretationen von Gedichten von Robert Walser die Ehrung umrahmen.

 

Höhepunkt des Abschlussfestes in der Gessnerallee ist die Tanzproduktion As It Empties Out. In einem rauschenden Fest finden die Festspiele ihren Abschluss.

 

Alle Infos: ww.festspiele-zuerich.ch

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