Er erfüllt so exakt ihre durch Romane beflügelte Fantasie, dass sie eine ganze Nacht damit zubringt, ihm zu schreiben. Doch Onegin, obwohl verständig, weist das stürmische Ansinnen zurück; Tatjana erstarrt unter seiner Gefühlskälte.
Alexander Puschkin zeichnete in seinem großen Versroman durchaus kritisch das Bild des Dandys Onegin, der vor lauter »ennuie« nichts im Leben wirklich an sich heran lässt. Bis er Tatjana nach Jahren wieder begegnet. Pjotr Tschaikowsky entnahm einzelne Episoden des Romans, um daraus eine einfache, »ganz alltägliche« Geschichte auf die Opernbühne zu bringen, auf der sich ansonsten Könige, Götter, Völker und Sagengestalten tummeln. Seine einfühlsame Musik lässt von Anfang an keinen Zweifel an der tragischen Schönheit einer unerfüllten Liebe, deren Zielrichtung sich im Laufe der Oper umkehrt. Eugen Onegin ist zweifellos Tschaikowskys wichtigste und bewegendste Oper geworden.
Lyrische Szenen in drei Akten op. 24 // Text nach Alexander S. Puschkin von Konstantin S.
Schilowsky // In russischer Sprache mit deutschen Übertexten.
Musikalische Leitung Alexander Kalajdzic
Inszenierung Lotte de Beer
Bühne und Kostüme Marouscha Levy
Choreinstudierung Hagen Enke
Dramaturgie Jón Philipp von Linden
Mit Levent Bakirci, Melanie Forgeron, Lianghua Gong, Krzysztof Gornowicz/Seung-Koo Lim, Vuokko Kekäläinen, Sarah Kuffner, Lutz Laible, Vladimir Miakotine, Daniel Pataky,
Sünne Peters;
Bielefelder Opernchor; Bielefelder Philharmoniker u. a.