Nachdem seine Heldin Emilia Galotti als reine Unschuld ihren eigenen Willen und ihr Begehren entdeckt, gibt es für sie kein Zurück. Auch ihre Rivalin Orsina, vom Prinzen aussortiert, weil sie eigenständig denkt und zu viel redet, sowie ihre Mutter Claudia, die sich nur über die Tochter verwirklichen kann, suchen einen Ausweg. Doch was anfangen mit Männern an der Macht, die das Spiel bestimmen wollen?
Angeführt von einem Prinzen, der ganz selbstverständlich die eine Geliebte ablegen und sich eine neue zulegen darf. Schließlich ist er ein Mann, sein Begehren ist frei. Mit einem Vater, der seine Verantwortung darin sieht, Emilia zu einer guten Ehefrau zu erziehen. Und dem Karrieristen Marinelli, der den Plot am Laufen hält, indem er für sein Fortkommen und seine Karriere buchstäblich über Leichen geht. Wo in dieser Welt sind die Werte, für die sich Lessings Heldin am Ende des Dramas umbringen soll? Gibt es keinen anderen Schluss?
Anne Lenks ungewöhnliche Klassiker-Inszenierungen vom Deutschen Theater Berlin „Der Menschenfeind“ von Molière und „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller wurden 2020/21 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Die Regisseurin hat bereits regelmäßig am Thalia gearbeitet, ihre Uraufführung von Finn-Ole Heinrichs „Räuberhände“ läuft seit 2013 erfolgreich im Repertoire der Gaußstraße. Zuletzt inszenierte sie am Thalia Theater Tschechows „Drei Schwestern“.
Regie
Anne Lenk
Bühne
Judith Oswald
Kostüme
Sibylle Wallum
Dramaturgie
Susanne Meister
Musik
Camill Jammal
Video
Jonas Link
Licht
Jan Haas
Mit
Maja Schöne (Emilia Galotti/Gräfin Orsina)
Bernd Grawert (Odoardo Galotti)
Sandra Flubacher (Claudia Galotti)
Jirka Zett (Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla)
Cathérine Seifert (Marinelli, Kammerherr des Prinzen)
Merlin Sandmeyer (Conti, Maler/Graf Appiani)
Di
04 Juni 2024, 20:00 Uhr
Sa
08 Juni 2024, 16:00 Uhr
So
09 Juni 2024, 19:00 Uhr
Fr
28 Juni 2024, 20:00 Uhr
Di
02 Juli 2024, 20:00 Uhr