Die Jury der Hessischen Theatertage 2009 bestand aus Kristina Stockmann („Freundeskreis Hessisches Landestheater Marburg e.V.“), Kariona Kupka (Fachdienst Kultur der Universitätsstadt Marburg) und Herbert Fuchs (Theaterkritiker). Unter den 47 eingeladenen Produktionen wurden
insgesamt vier Preise vergeben.
Ehre als zentraler Patriarchatsbegriff wird auch Thema der dritten Produktion von theaterperipherie sein. In „blutsbande“, einer Collage aus Heinrich von Kleists „Die Familie Schroffenstein“ und William Shakespeares „Romeo und Julia“, geht es um die politische Dimension halbstarker Männlichkeit und ehrenvoller Familienzugehörigkeit. Alle Figuren bewegen sich in einem Labyrinth von Angst und Misstrauen, selbst die aufkeimende Liebe wird immer wieder von der Angst vor Täuschung überschattet. Alexander Brill erarbeitet dieses Thema mit elf jungen Menschen mit jüdischem, muslimischen und christlichem Hintergrund; es ist eine bewusst gewählte Darsteller-Besetzung, die zeigen möchte, dass Feindschaft überwindbar und nichts Naturgegebenes
ist. Die Premiere findet am 17. September 2009, 19.30 Uhr in sankt peter Frankfurt am Main statt.
Hintergrundinformation:
theaterperipherie wurde 2008 von Alexander Brill, der 25 Jahre lang den laiensclub von Schauspiel Frankfurt leitete, gegründet. Es versteht sich als ein Theater für migrantische und deutsche Zuschauer und setzt sich mit Menschen und Kulturen unserer gesellschaftlichen
Peripherie theatral auseinander. In jedem neuen Projekt arbeitet Alexander Brill mit eigens ausgewählten Darstellerinnen und Darstellern, die ihre Wurzeln in der jeweiligen Peripherie haben. theaterperipherie koproduziert mit dem Schauspiel Frankfurt in Kooperation mit sankt peter.
www.theaterperipherie.de