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Drei Premieren im Oldenburgischen Staatstheater

"Die Räuber" von Friedrich Schiller

Premiere: 12. November, 20 Uhr | Exerzierhalle

"Ich, Heinz Erhardt" (UA)

von John von Düffel, Mitarbeit Isabelle Yeginer

Premiere: 13. November, 19.30 Uhr | Großes Haus

"Geld – her damit" (UA)

von Andreas Sauter und Bernhard Studlar

Premiere: 14. November, 20 Uhr | Kleines Haus

"Die Räuber"

Der Graf von Moor hat zwei Söhne: Lieblingssohn Karl führt ein wildes Studentenleben. Getrieben von Eifersucht verleumdet ihn sein zweitgeborener Bruder Franz mit gefälschten Briefen, so dass der alte Moor Karl enterbt.

Der verbitterte Karl sammelt daraufhin eine Gruppe junger Männer um sich, die jegliche Verbindung zur Gesellschaft verloren haben, und setzt sich selbst als Räuberhauptmann an deren Spitze. Unter seinen neuen Kumpanen entwickelt sich vor allem Spiegelberg schnell zum radikalen Denker, der die herrschende Ordnung zerstören will. Indessen versucht Franz seinen Vater, der die Abwendung von Karl bereut, in den Tod zu treiben und Karls Geliebte Amalia für sich zu gewinnen. Karl fasst den Entschluss mit seiner Bande in die alte Heimat zu ziehen. Als er von den Taten seines Bruders hört, schwört er auf Rache.

Schillers erstes Theaterstück von 1782 erzählt von dem Wunsch, den Lebensplan ungehindert selbst bestimmen zu können. Fast genau 250 Jahre nach Friedrich Schillers Geburtstag nimmt sich unser Hausautor und –regisseur Marc Becker der Räuber an und wird wie bei seiner erfolgreichen Inszenierung von Goethes Faust mit einer klaren Handschrift zu Werke gehen.

Regie: Marc Becker;

Bühne Harm Naajer;

Kostüm: Nora Tiesler;

Dramaturgie: Jörg Vorhaben

Mit: Patrizia Wapinska; Vincent Doddema, Sascha Grüb, Denis Larisch, Michael Pietsch

"Ich, Heinz Erhardt" (UA)

von John von Düffel, Mitarbeit Isabelle Yeginer

Eine schräge Studie über Deutschland heute und den Wirtschaftswunder-Mythos. Der Migra-tionsdeutsche Ahmet Erhardt tritt im Namen des deutschen Goethe-Instituts an, um integrationswillige türken auf den Einbürgerungstest in Deutschland vorzubereiten. Sein Konzept: Seid wie Heinz Erhardt! Der kam seinerzeit auch als kinderreicher Familienvater in Deutschland an und schaffte es mit Humor und Fleiß zum Prototypen des guten Wirtschaftswunder-Deutschen. Ein Musterbeispiel gelungener Integration, schwärmt Ahmet und behauptet, er sei selbst eines von neun Kindern des berühmten Ur-Comedians. Bestseller-Autor John von Düffel hat Ich, Heinz Erhardt als Hommage zum hundertsten Geburtstag des Komikers geschrieben und verknüpft dessen Biografie geschickt, aktuell und urkomisch mit den Integrationserfahrungen des Theatermannes Murat Yeginer.

Eine Koproduktion mit dem Theater Pforzheim.

Regie: Ingo Putz;

Ausstattung: Britta Langanke,

Video: Andreas J. Etter

Mit: Christoph Iacono, Murat Yeginer

Weitere Vorstellungen: 15., 20., 27. November

"Geld – her damit" (UA)

von Andreas Sauter und Bernhard Studlar

Eines Tages wachst du auf und es herrscht Krieg, nein Wirtschaftskrise. Also doch Krieg. Du schlägst die Zeitung auf und liest, dass dein Staat pleite ist. Deine Bank eingegangen. Du drehst den Fernseher auf und jemand erzählt dir vom Weltglücksindex. Schon mal vom Weltglücksindex gehört? Da liegen die Deutschen auf dem 42. Platz. Im letzten Drittel. Wieso? Woran liegt das, fragst du dich. Wovon hängt mein Glück ab? Vom Job? Vom Geld? Vom Sex? Der Beziehung?

Und die Krise wächst und wächst. Eine Stewardess will für immer davonfliegen. Ein Gastarbeiter möchte seiner Mutter schreiben, ein Vater noch einmal seine Kinder beschenken. Eine alte Frau erfriert, und die Verkäuferin der Bäckerei macht Spezialangebote, die keine sind. Denn was bleibt einem anderes übrig, als einfach weiterzumachen? Immer weiter. Die Blumen zu gießen, dein Kind zur Schule zu bringen, zur Arbeit zu fahren, auch wenn es schon längst keine Arbeit mehr gibt. Und irgendwo in der Nachbarwohnung spielt ein Klavier. Ein Panoptikum des alltäglichen Überlebens.

Die Autoren Andreas Sauter und Bernhard Studlar arbeiten seit 1999 immer wieder erfolgreich in Ko-Autorenschaft zusammen, in Oldenburg war bereits ihre Weihnachtskomödie Rote Kometen zu sehen. Hausregisseur K.D. Schmidt wird das Auftragswerk in Szene setzen. Er hat bereits das erste Stück der beiden Autoren A. ist eine Andere, das den Kleist-Förderpreis erhielt, in einer Uraufführungslesung eingerichtet.

Regie: K. D. Schmidt;

Bühne: Thomas Drescher;

Kostüme: Alin Pilan

Dramaturgie: Verena Vollertsen

Mit: Caroline Nagel, Eva-Maria Pichler, Gaby Pochert; Thomas Birklein, Bernhard Hackmann, Klaas Schramm, Jens Ochlast

Premiere: 14. November, 20 Uhr | Kleines Haus

Nächste Vorstellung: 27. November

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