Anvertrauen kann sich Carlo nur seinem Freund aus Kindertagen, dem Marquis von Posa. Dieser ist soeben aus Flandern zurückgekehrt, den Kopf voller freiheitlicher Ideale, die in krassem Gegensatz stehen zum Absolutismus des spanischen Weltreiches. „Gedankenfreiheit“ fordert Posa von Philipp II. und versucht mit einem riskanten Plan, die Liebe des Infanten für seine Ziele zu benutzen. Kurz sieht es so aus, als könnten die jungen Leute eine Wende der politischen Geschicke bewirken.
Verdis Librettisten fanden ihre Vorlage in Schillers Schauspiel „Don Karlos", doch die Oper setzt andere Schwerpunkte. Entwickelt Schiller sein Drama aus dem Konflikt zwischen Pflicht und Neigung, so steht im Mittelpunkt der Oper das Gefühl. Und es ist ein enormes emotionales Spektrum, das die Musik vermittelt: von schwärmerischer Freundschaft und Verliebtheit bis zur erschütternden Einsamkeit fast aller Figuren, vom hoffnungsvollen Freiheitskampf bis zum bedrohlichen Machtkalkül der Inquisition.
Text von Josephe Méry und Camille du Locle
Nach „Don Karlos“ von Friedrich Schiller
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Florian Ludwig
Inszenierung: Philipp Kochheim
Ausstattung: Uta Fink
Dramaturgie: Dorothee Hannappel
Mit: Rainer Zaun (Philipp II.), Tamara Haskin (Elisabeth von Valois), Xavier Moreno (Don Carlo), Kristine Larissa Funkhauser (Prinzessin Eboli), Raymond Ayers (Marquis von Posa), Richard van Gemert (Graf von Lerma), Tanja Schun (Tebaldo), Bernd Stahlschmidt- Drescher/ Matthew Overmeyer (Herold), Orlando Mason (Großinquisitor), Sebastian Joest/Egidijus Urbonas (Mönch/Karl V.), Maria Klier (Stimme von oben), u.a.
Opernchor und Extrachor des theaterhagen, philharmonisches orchesterhagen
Nächste Vorstellungen am 15.11., 24.11., 5.12., 14.12., 22.12., 30.12.2012 (18.00 Uhr) sowie am 23.1., 17.2. (18.00 Uhr), 22.2., 5.3., und 7.4.2013 (15.00 Uhr) – jeweils um 19.00 Uhr, wenn nicht anders angegeben.