Das allein wäre schon Stoff für eine packende Oper, aber wie das gleichnamige Schauspiel von Friedrich Schiller ist „Don Carlo“ auch ein politisches Drama, in dem die Ideen der Aufklärung der Macht von Kirche und Staat gegenüberstehen. „Es geht um Menschen, die für ihre Ideale brennen“, sagt Regisseur Guy Joosten, der in der kommenden Spielzeit in Duisburg Donizettis Oper „Maria Stuarda“ neu inszeniert. „Sie zehren sich auf, weil sie nicht vermögen, ihre Ziele richtig zu verfolgen. Nur der Großinquisitor verwirklicht konsequent seinen Plan, die Macht der Kirche als höchste Autorität zu verteidigen.“
Lukas Beikircher, der „Don Carlo“ mit den Duisburger Philharmonikern erarbeitet, weiß um die dramatische Kraft der Musik: „In dieser Oper liegen einige der schönsten und glückhaftesten Momente von Verdis Musik. Verdi schafft es, Gefühle, Emotionen und Tiefe allein durch eine Melodie auszudrücken.
Auch die berühmtesten Arien und Duette sind vom Drama beseelt und niemals Selbstzweck.“ Die Titelpartie singt der italienische Tenor Gianluca Terranova, der schon bei der Düsseldorfer Premiere begeisterte und als „das stimmliche Ereignis des Abends“ (k.west) gefeiert wurde. Als Don Carlos Vater Filippo II. gastiert der in China geborene Bass Liang Li. Die irische Sopranistin Celine Byrne ist nach ihren Auftritten als Liù („Turandot“) in ihrer neuen Rolle als Elisabetta in Duisburg zu Gast. Wichtige Rollendebüts geben auch die beiden Ensemblemitglieder Sarah Ferede als Eboli und Bogdan Baciu als Rodrigo di Posa. Die Macht der Kirche repräsentiert Sami Luttinen als Großinquisitor an der Seite von Günes Gürle als Mönch.
„Don Carlo“ im Theater Duisburg: Sa 10.06. – 19.30 Uhr (Premiere) / Do 15.06. – 18.30 Uhr /
Sa 17.06. – 19.30 Uhr / Fr 23.06. – 19.30 Uhr / Do 29.06. – 19.30 Uhr / Sa 01.07. – 19.30 Uhr
Karten und weitere Informationen sind erhältlich an der Theaterkasse Duisburg (Tel. 0203.283 62 100), im Opernshop Düsseldorf (Tel. 0211.89 25 211) sowie online über www.operamrhein.de.
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