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DIE UNVERHEIRATETE von Ewald Palmetshofer im Vorarlberger Landestheater Bregenz

Premiere: Samstag, 10. März 2018, 19.30 Uhr, Grosses Haus

„Man kann doch nicht vom Krieg die ganze Zeit nur reden. Himmel Herrgott!“ aus DIE UNVERHEIRATETE von Ewald Palmetshofer --- DIE UNVERHEIRATETE ist ein Drama für sieben Schauspielerinnen von geradezu antiker Wucht, das in einer hoch rhythmischen Sprache von den Verstrickungen von Schuld und Liebe erzählt. Seinen Anfang nimmt das Drama in den letzten Tagen der NS-Diktatur. Es beruht auf den Recherchen des österreichischen Autors Ewald Palmetshofer zu einem realen Fall und thematisiert den Umgang mit der Vergangenheit:

Im April 1945 belauscht eine junge Frau auf dem Postamt einen Soldaten, der am Telefon über Fahnenflucht nachdenkt. Die junge Frau zeigt den Soldaten an, der als Deserteur umgehend hingerichtet wird. Nach dem offiziellen Kriegsende muss sich die junge Frau dann selbst vor Gericht verantworten. Obwohl sie zu Protokoll gibt, nur die Wahrheit gesagt zu haben, wird sie zu einer harten Gefängnisstrafe verurteilt. Siebzig Jahre später ist aus der jungen eine alte Frau geworden, deren Tochter und Enkeltochter plötzlich mit der Vergangenheit konfrontiert werden. Das Stück erzählt, wie eine kopflose Tat drei Generationen an Frauenleben vergiftet und sich Liebe, Schuld und Verdrängen in eine Familie einschreiben.

Ewald Palmetshofer (*1978) zählt nach der Ernennung zum Nachwuchsdramatiker des Jahres 2008 zu den erfolgreichsten österreichischen Autoren. Er wurde 2015 für sein Stück DIE UNVERHEIRATETE mit dem renommierten Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet. Über sein Stück sagt er: „Wir sind die Letzten, die wir die Täterinnen und Täter noch persönlich und nicht nur aus der historischen Aufarbeitung und Geschichtsschreibung gekannt haben werden. Und trotzdem, die letzten Gründe der Menschen bleiben im Dunkeln. Und ins Dunkel führt auch jener Skandal, dass legal sein kann, was niemals legitim ist. Die Frage nach einer Humanität, die universal für alle ist, führt ohne Umweg in die Gegenwart.“

Regie    Philip Jenkins
Bühne    Michel Schaltenbrand
Licht    Arndt Rössler
Kostüm    Sabine Ebner
Dramaturgie    Birke Baumann
Regieassistenz    Gabriel Wörfel
Ausstattungsassistenz    Lilli Löbl
Inspizienz    Eva Lorünser

Die Alte    Babett Arens
Die Mittlere    Lilly Prohaska
Die Junge    Mara Widmann
4 Schwestern (die Hundsmäuligen)    Loretta Pflaum
    Bo-Phyllis Strube
    Nathalie Thiede
    Sarah Zaharanski

MATINEE: So 4. März 2018, 11.00 Uhr, T-Café, Eintritt frei
WEITERE VORSTELLUNGEN: Do 15.3. / Di 20.3. / So 25.3. / Sa 7.4. / Fr 13.4. / Mi 18.4., jeweils 19.30 Uhr
Stückeinführungen: Do 15.3. / Di 20.3. / So 25.3. / Sa 7.4. / Fr 13.4. / Mi 18.4., jeweils 19.00 Uhr, Grosses Haus, Eintritt frei

Publikumsgespräche zur Inszenierung
Di 20. März    Prof. Dr. Helga Kohler-Spiegel, Hochschulprofessorin, Traumaspezialistin
     Dr. Renate Huber, Historikerin, Kulturwissenschaftlerin
So 25. März    Winfried Ender, Leiter von NEUSTART Vorarlberg
Sa 7. April    Mag. Dr. Cornelia Leitner, Anstaltsleiterin der Justizanstalt Feldkirch
Fr 13. April    Dr. Harald Walser, Historiker und ehem. Abgeordneter zum Nationalrat (Die Grünen)
Jeweils im Anschluss an die Vorstellung, T-Café, Eintritt frei

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