Agamemnon kehrt siegreich aus dem Trojanischen Krieg zurück, doch Klytaimnestra tötet ihren Mann, weil er vor dem Feldzug die Tochter Iphigenie opferte. Orestes und Elektra rächen ihren Vater, sie bringen ihre Mutter und deren Geliebten Aigisthos um. Dies ruft wiederum die Erinnyen, die Rachegöttinnen, auf den Plan. Doch die Göttin Pallas Athene beendet den Fluch: Orestes begegnet nicht blinder Vergeltung, sondern muss sich vor Gericht öffentlich verantworten. Der blutige Kreislauf aus Gewalt und Rache ist durchbrochen.
In der einzigen erhaltenen Trilogie der Antike, erstmalig in Bochum aufgeführt, lässt Aischylos einen friedlicheren Weg für die Menschheit aufscheinen. Denn ob als Familie oder Gesellschaft, jede Gemeinschaft ist von der Fähigkeit zum Interessensausgleich durch Argumente abhängig – und auch zur Vergebung.
Lisa Nielebock (*1978), ausgezeichnet mit dem Folkwang Preis und dem Körber Preis für Junge Regie, ist seit 2014 Professorin für Regie an der Folkwang Universität der Künste. Mit „Phaidras Liebe“ von Sarah Kane war sie zum Festival „Radikal jung“ am Münchner Volkstheater eingeladen. Sie inszenierte außerdem am Nationaltheater Mannheim, Schauspiel Essen, Nationaltheater Weimar und Theater Bern. Ihre bekanntesten Bochumer Arbeiten sind „Hiob“ nach Joseph Roth sowie Kleists „Penthesilea“ und „Amphitryon“.
Regie: Lisa Nielebock
Bühne: Oliver Helf
Kostüme: Ute Lindenberg
Musik: Thomas Osterhoff
Dramaturgie: Sascha Kölzow
Mit: Therese Dörr (Kassandra), Dennis Herrmann (Orest), Anna Hofmann (Elektra), Marco Massafra (Aigisthos), Jana Schulz (Athene, Wächter), Werner Wölbern (Agamemnon, Apollon), Anke Zillich (Klytaimnestra)
Die nächsten Vorstellungen: 2&. & 24. November