Diese Gabe hat ihm Jupiter persönlich verliehen, dafür jedoch in Hinblick auf seine eigenen amourösen Eskapaden unbedingten Gehorsam gefordert. Somit kann sich der junge König nicht wehren, als Jupiter beschließt, sich in Midas‘ Gestalt der von ihm begehrten Schönen zu nähern. Nach einem sich anschließenden Verwechslungsspiel entscheidet sich Danae für den „echten“ Midas und bereut ihre Wahl auch dann nicht, als ihr Geliebter die Gunst Jupiters und all seinen Reichtum verliert. Vor solch starker und aufrichtiger Zuneigung muss sogar Jupiter kapitulieren und gibt dem Paar seinen Segen.
Sein langjähriger, 1928 verstorbener Librettist Hugo von Hofmannsthal hatte Richard Strauss (1864-1949) bereits 1920 auf den Stoff zu Die Liebe der Danae aufmerksam gemacht. Nach Einsicht der ersten Entwürfe seines neuen Textdichters Joseph Gregor ab Mitte der 1930er Jahre vermisste der Komponist nun schmerzlich die elegant-leichten und ironischen Verse seines kongenialen Mitarbeiters Hofmannsthal, sodass zahlreiche Umarbeitungen vonnöten waren. Eigentlich sollte die Uraufführung von Straussʼ vorletzter Oper anlässlich seines 80. Geburtstages 1944 stattfinden, was jedoch der im Jahr zuvor ausgerufene „totale Krieg“ verhinderte. So kam es am 16. August 1944 im Salzburger Festspielhaus vorerst nur zu einer halböffentlichen Generalprobe. Die eigentliche Uraufführung ging dann am 14. August 1952 an gleichem Ort über die Bühne. Obwohl das Werk rasch an anderen Bühnen nachgespielt wurde, konnte es sich nie einen festen Platz im Repertoire sichern. Daher verwundert es nicht, dass die Danae im Rahmen dieser konzertanten Aufführung erstmals an der Oper Frankfurt erklingt.
Mit der Danae bewegt sich der als Strauss-Spezialist gerühmte Generalmusikdirektor Sebastian Weigle wieder auf ureigenstem Terrain. Eine der derzeit wichtigsten Strauss-Interpretinnen ist die Sopranistin Anne Schwanewilms, die die Titelpartie nach Auftritten in Dresden und Amsterdam (konzertant) nun auch in Frankfurt übernimmt. Hier gab sie bereits 2009 eine Kostprobe ihrer Kunst als Arabella. Als Midas kehrt Lance Ryan zurück an den Main, wo er 2010 als Apollo in Strauss‘ Daphne reüssierte, gefolgt von Auftritten als Siegfried, Otello und Tannhäuser sowie kürzlich als Tristan. Alejandro Marco-Buhrmester, der Gunther der Götterdämmerung des aktuellen Bayreuther Rings, kehrt als Jupiter nach Frankfurt zurück. Die übrigen Partien sind mit Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt besetzt.
Text von Joseph Gregor
Nach dem Entwurf Danae oder Die Vernunftheirat (1919) von Hugo von Hofmannsthal
Mit Übertiteln
Musikalische Leitung: Sebastian Weigle
Chor: Matthias Köhler
Jupiter: Alejandro Marco-Buhrmester
Merkur: Peter Marsh
Pollux, König von Eos: Beau Gibson
Danae: Anne Schwanewilms
Xanthe, Danaes Dienerin: Karen Vuong
Midas: Lance Ryan
Vier Könige, Neffen des Pollux: Michael McCown, Hans-Jürgen Lazar,
Björn Bürger, Franz Mayer
Semele: Britta Stallmeister
Europa: Barbara Zechmeister
Alkmene: Tanja Ariane Baumgartner
Leda: Katharina Magiera
Wächter: Björn Bürger, Franz Mayer
Stimme aus der Höhe der Arkaden: Karen Vuong
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Gastspiel beim Richard Strauss-Festival in Garmisch-Partenkirchen an Straussʼ 150. Geburtstag:
Mittwoch, 11. Juni 2014, 19.00 Uhr
Vorstellungen an der Oper Frankfurt: Sonntag, 15. Juni 2014, und
Donnerstag, 19. Juni 2014, jeweils um 19.00 Uhr im Opernhaus
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.