Der bislang unerfahrene Librettist Giovanni Gherardini schrieb nach dieser Vorlage einen Operntext, den Rossini in der Tradition der Opera semiseria vertonte, welche tragische mit heiteren Handlungselementen mischte. Die musikalische Charakterisierung der handelnden Personen jedoch weist weit über die Entstehungszeit hinaus. Die diebische Elster kam am 31. Mai 1817 an der Mailänder Scala zur Uraufführung und wurde rasch in ganz Europa nachgespielt. Aus den Aufzeichnungen der Oper Frankfurt geht hervor, dass das Werk hier zuletzt 1848 gezeigt wurde.
Zur Handlung: Ninetta ist Dienstmädchen im Hause eines reichen Pächters und mit dessen Sohn Gianetto verlobt. Als der junge Mann aus dem Krieg heimkehrt, ist sie überglücklich, denn nun soll Hochzeit sein. Gleich darauf jedoch fällt ein schlimmer Verdacht auf das Mädchen: Die Frau des Pächters vermisst einen silbernen Löffel, und alle Umstände sprechen gegen Ninetta. Sie wird verhaftet und soll nach geltendem Kriegsrecht hingerichtet werden. Doch im letzten Moment wird die wahre Schuldige entdeckt, eine „diebische Elster“. Erleichtert schließen sich die Verliebten in die Arme.
„Never change a winning team“, dieses im angelsächsischen Sprachgebrauch übliche Sprichwort kommt einem in den Sinn, wenn man sich Dirigent und Regisseur dieser Neuproduktion näher betrachtet, haben doch der musikalische Leiter Henrik Nánási – welcher seit 2012 als GMD an der Berliner Komischen Oper wirkt – und der international tätige Regisseur David Alden hier 2011/12 bereits Chabriers Operette L’Étoile gemeinsam herausgebracht. Eine Verbindung gibt es auch zwischen der jungen britischen Sopranistin Sophie Bevan (Ninetta) und der Oper Frankfurt: 2013 gewannen beide einen der durch das englischen Fachmagazin Opera erstmals verliehenen International Opera Awards – Bevan als beste Nachwuchssängerin und Frankfurt als bestes Opernhaus. Gleichfalls sein Hausdebüt gibt der in Neuseeland aufgewachsene Bariton Jonathan Lemalu, dessen Eltern aus Samoa stammen. Der Sänger ist als Interpret der Werke Mozarts und Händels international erfolgreich. Bis 2012/13 war der argentinische Tenor Francisco Brito (Gianetto) Mitglied des Opernstudios der Oper Frankfurt und kehrt nun zurück an den Main. In den übrigen Partien sind weitere Gäste sowie Mitglieder des Ensembles, des Chores und des Studios besetzt.
Melodramma in zwei Akten von Gioacchino Rossini
Text von Giovanni Gherardini
nach Théodore Baudouin d’Aubigny und Louis-Charles Caigniez
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Henrik Nánási
Inszenierung: David Alden
Bühnenbild: Charles Edwards
Kostüme: Jon Morrell
Licht: Olaf Winter
Choreografie: Maxine Braham
Videodesign: Bibi Abel
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Chor: Matthias Köhler
Ninetta, Dienstmädchen: Sophie Bevan
Fernando Villabella, ihr Vater: Jonathan Lemalu
Fabrizio Vingradito: Franz Mayer
Lucia, seine Frau: Katarina Leoson
Gianetto, sein Sohn: Francisco Brito
Gottardo, Bürgermeister: Kihwan Sim
Isacco, Händler: Nicky Spence
Pippo, Bauernbursche: Alexandra Kadurina
Antonio, Kerkermeister: Michael McCown
Giorgio, Diener des Bürgermeisters: Iurii Samoilov
Ernesto: Thomas Charrois
Amtsrichter: Carlos Krause
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt; Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 4., 6., 12., 17., 20., 26. April, 4. Mai 2014
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 13 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich