Kann das Unfassbare beschrieben werden? 100 Songs spult die Geschichte immer wieder zurück zu den Minuten davor, den Erinnerungen und Biografien der Figuren, die sich im Augenblick der Explosion verbinden und gleichzeitig verschwinden. So unterschiedlich sie auch sind, in der Katastrophe sind sie eine Gemeinschaft, in Gelebtem, Ungelebtem, im Nichtsahnen und all den Liedern, die in den Sekunden davor vielleicht gehört werden. „Es war als ob hundert Songs gleichzeitig liefen. / Hundert Songs. Oder mehr. / Tausende Songs. / Millionen. / Milliarden. / All die Songs aus dem Radio, alle gleichzeitig. Und plötzlich: alles aus. / Alles still.“
100 Songs ist ein Requiem, ein Sprachkonzert. In immer neuen Anordnungen und Kombinationen spielt Roland Schimmelpfennig mit Zeit, Zufälligkeit und den Elementen, die Erinnerung prägen. Und umkreist im ständigen Vor und Zurück eben jenen Moment, in dem die Tasse auf dem Boden zersplittert und die Frage im Raum steht, ob sie nicht doch jemand rechtzeitig hätte auffangen können.
Das Schauspiel Stuttgart feiertz ein Wiedersehen mit einem der meistgespielten deutschen Gegenwartsdramatikern, Roland Schimmelpfennig. Zuletzt begeisterte er 2001 mit der Uraufführung seines Stücks Die Arabische Nacht, nun bringt er seinen Text 100 Songs in eigener Regie als deutschsprachige Erstaufführung auf die Bühne des Kammertheaters.
Inszenierung und Bühne
Roland Schimmelpfennig
Kostüme
Lane Schäfer
Mitarbeit Kostüme
Verena Salome Bisle
Komposition
Hannes Gwisdek
Licht
Stefan Schmidt
Dramaturgie
Gwendolyne Melchinger
Mit
Katharina Hauter
Anne-Marie Lux
Robert Rožić
Reinhard Mahlberg
Sebastian Röhrle
Alexandra von Schwerin als Gast