Zum Frankreich-Russland-Jahr 2010 erarbeitete Preljocaj seine neue Choreographie nicht nur mit Tänzern seiner eigenen Kompanie, sondern auch mit Mitgliedern des berühmten Bolschoi-Theaters.
In "Und dann tausend Jahre Ruhe" setzt der Choreograph Angelin Preljocaj die Erforschung von Themen wie Mythologie, Religion und Riten des Alltags fort. Für die außergewöhnliche Kooperation der beiden von unterschiedlichen Stilrichtungen geprägten Kompanien hat Angelin Preljocaj kein einfaches Thema gewählt: die "Apokalypse". Ausgehend von diesem berühmten Text des Heiligen Johannes soll die Produktion nicht nur die Illustration der Schrift leisten, sondern ein Nachdenken über die revolutionären Bestrebungen erreichen, die Preljocaj der Apokalypse entnimmt. Wie jede Revolution, die auf der Welt stattfindet, zielt auch diese darauf ab, eine neue Macht, eine neue Ordnung zu begründen. Preljocaj greift für die Interpretation des Textes auf die ursprünglichen Bedeutung des Wortes "Apokalypse" zurück - aus dem Griechischen "apo", weg, und "kalyptein", Segel, im Sinne von enthüllen - und fragt, was sich hinter unseren modernen Ritualen verbirgt.
Für das Bühnenbild des Stückes ist der international renommierte indische Künstler Subodh Gupta verantwortlich, der mit seinen Skulpturen immer wieder Alltagsgegenstände in Kultobjekte verwandelt. Die französische Techno-Größe Laurent Garnier zeigt mit seinen tranceartigen Rhythmen die uralten Wurzeln moderner Musikkultur auf. Die Kostüme stammen vom russischen Modeschöpfer Igor Chapurín, dessen Entwürfe an Nymphen und Göttinnen erinnern. "Am Anfang jeder Arbeit steht zunächst eine Art Schatzjagd - ein Rätsel, das sich löst, indem man hinterfragt, was jedes einzelne Element zum Ganzen beitragen wird", so Preljocaj zu seinem internationalen Team junger Kreativer.
Weitere Termine: 28. und 29. November 2010, 19.30 Uhr
Tickets und Informationen unter www.basf.de/ kultur und www.theater-im-pfalzbau.de
oder Tel. (0621) 504-2558.