Schnelle Antworten auf diese Fragen wären vermessen angesichts einer Welt, die seit den allumfassenden Umwälzungen nach 89 immer schneller rotiert, deren Widersprüche umso stärker zu spüren sind, je mehr man nach Osten kommt.
In Russland waren die 90er Jahre lustig und schrecklich, jetzt ist es nur noch schrecklich, wie der russische Autor Wladimir Sorokin sagt. Was bringt also die Zukunft?
Russland im Jahr 2027. Ein Tag im Leben des Andrej Komjaga, seines Zeichens Opritschnik, ein Leibgardist des großen Gossudaren, der Russland als eiserner Diktator regiert. Die „Opritschniki“ waren die Leibgardisten „Iwans des Schrecklichen“ – Sorokin lässt mit dieser Namensanalogie keinen Zweifel, wohin er Russland treiben sieht. Vom Westen durch eine Große Mauer isoliert, treibt das Land in mittelalterliche Zustände.
Mit seiner Gewaltsatire beschreibt Sorokin eine nahe Zukunft. Und zielt dabei doch immer direkt in die Gegenwart. Wer glaubt, dieses Russland sei fern, der möge sich diese Hoffnung bewahren. Wladimir Sorokins bitterböse Dystopie „Der Tag des Opritschniks“ ist Vorlage für dieses Projekt in der Skala.
mit Edgar Eckert, Solveig Hoffmann, Andreas Keller, Jessica Kieb, Alex Kluth, Boris Methner, Kai Pinske, Daniel Reichelt, Emma Rönnebeck, Theresa Schmidt, David Simon, Johann David Talinski, Markus von Lingen
Regie: Mirko Borscht
Raum: Susanne Münzner
Bühne: Christian Beck
Kostüme: Elke von Sivers
Video: Hannes Hesse
Dramaturgie: Johannes Kirsten
Am 05.11. findet in der Skala eine Offene Generalprobe statt, 20 UHR