Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
»Der Vogelhändler« von Carl Zeller - Oper Köln»Der Vogelhändler« von Carl Zeller - Oper Köln»Der Vogelhändler« von...

»Der Vogelhändler« von Carl Zeller - Oper Köln

Premieream Samstag, den 17. Dezember 2016 um 19:30 Uhr im StaatenHaus Saal 1. -----

Grüß euch Gott, alle miteinander! Schaut’s euch meine Vögel an …« – Die Idee zum »Vogelhändler« kam dem Juristen Dr. Carl Zeller während eines Aufenthaltes in den Tiroler Bergen. Das milieuechte Buch von Moritz West und Ludwig Held spielt in der Rheinpfalz.

Seine Helden sind der burschikose, verarmte Graf Stanislaus, der sich als Kurfürst ausgibt und so Verwirrung stiftet, und der stets vergnügte Vogelhändler Adam aus Tirol; seine Heldinnen sind Kurfürstin Marie sowie Adams Verlobte Christel. Die beiden können erst heiraten, wenn der Vogelhändler einen festen Posten hat – und mit »Protektion«, von der Adam nichts weiß, wird er von den Prodekanen Süffle und Würmchen einer fragwürdigen Prüfung unterzogen und zum Menageriedirektor ernannt. Der falsche Kurfürst Stanislaus wird entlarvt, das Scherzspiel löst sich in einem Happy End auf, Adam und Christel ziehen nach Tirol.

 

Carl Zeller bringt in »Der Vogelhändler« den völlig neuen Gestaltungsfaktor »volkstümliches Lied«

in seine dramatische Konzeption ein. Gerade diese Besonderheit ist ausschlaggebend für seine Popularität.

 

Die Uraufführung des »Vogelhändlers« am 10. Januar 1891 im Theater an der Wien machte Carl Zeller als Komponisten mit einem Schlag zur lokalen Berühmtheit. Der angesehene Staatsbeamte war bis zu diesem Zeitpunkt mit verschiedenen dramatischen Werken an die Öffentlichkeit getreten, fiel aber mit seiner volkstümlichen Kompositionsweise, in gewolltem Gegensatz zum übermächtigen Dreigestirn Franz von Suppé, Carl Millöcker, Johann Strauß nicht weiter auf. Waren bei ihnen Walzer, Marsch und Polka fast ausschließlich formgebend, so bringt Zeller den völlig neuen Gestaltungsfaktor »volkstümliches Lied« in die dramatische Konzeption ein. Gerade diese Besonderheit sollte ausschlaggebend für seine Popularität werden. »Als geblüht der Kirschenbaum«, »Schenkt man sich Rosen in Tirol« oder »Ich bin die Christel von der Post« sind in ihrer Gesamtheit österreichisches Volksliedgut geworden: höchster Lohn dieser wahren Musikantenseele.

 

In der Oper Köln wird diese Operette mit Wärme und Ironie von Eike Ecker halbszenisch

eingerichtet, die in der letzten Spielzeit bereits Rossinis »La Cenerentola« eingerichtet hat. Für die musikalische Leitung dieser halbszenischen, von Eike Ecker eingerichteten Produktion zeichnet Alexander Rumpf verantwortlich, der im StaatenHaus zuletzt mit großem Erfolg die Neuinszenierung von Carl Orffs »Die Kluge« leitete.

 

Musikalische Leitung Alexander Rumpf

Szenische Einrichtung Eike Ecker

Kostüme Xenia Lassak

Licht Nicol Hungsberg

Chor Sierd Quarré

 

Mit

Ivana Rusko › Kurfürstin Marie

Ulrike Helzel › Adelaide, Hofdame

Miljenko Turk › Baron Weps, Wald- und Wildmeister

Martin Koch › Graf Stanislaus, sein Neffe

Ralf Rachbauer › Süffle

Matthias Hoffmann › Würmchen

Paul Schweinester › Adam, der Vogelhändler

Claudia Rohrbach › Christel, Postbotin

Wolfgang Stefan Schwaiger › Schneck, Dorfschulze

Chor der Oper Köln,

Gürzenich-Orchester Köln

 

Weitere Vorstellungen

Mo., 26. Dezember 2016› 16.00 Uhr

Fr., 06. Januar 2017 › 19.30 Uhr (zum letzten Mal)

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑