Seine Helden sind der burschikose, verarmte Graf Stanislaus, der sich als Kurfürst ausgibt und so Verwirrung stiftet, und der stets vergnügte Vogelhändler Adam aus Tirol; seine Heldinnen sind Kurfürstin Marie sowie Adams Verlobte Christel. Die beiden können erst heiraten, wenn der Vogelhändler einen festen Posten hat – und mit »Protektion«, von der Adam nichts weiß, wird er von den Prodekanen Süffle und Würmchen einer fragwürdigen Prüfung unterzogen und zum Menageriedirektor ernannt. Der falsche Kurfürst Stanislaus wird entlarvt, das Scherzspiel löst sich in einem Happy End auf, Adam und Christel ziehen nach Tirol.
Carl Zeller bringt in »Der Vogelhändler« den völlig neuen Gestaltungsfaktor »volkstümliches Lied«
in seine dramatische Konzeption ein. Gerade diese Besonderheit ist ausschlaggebend für seine Popularität.
Die Uraufführung des »Vogelhändlers« am 10. Januar 1891 im Theater an der Wien machte Carl Zeller als Komponisten mit einem Schlag zur lokalen Berühmtheit. Der angesehene Staatsbeamte war bis zu diesem Zeitpunkt mit verschiedenen dramatischen Werken an die Öffentlichkeit getreten, fiel aber mit seiner volkstümlichen Kompositionsweise, in gewolltem Gegensatz zum übermächtigen Dreigestirn Franz von Suppé, Carl Millöcker, Johann Strauß nicht weiter auf. Waren bei ihnen Walzer, Marsch und Polka fast ausschließlich formgebend, so bringt Zeller den völlig neuen Gestaltungsfaktor »volkstümliches Lied« in die dramatische Konzeption ein. Gerade diese Besonderheit sollte ausschlaggebend für seine Popularität werden. »Als geblüht der Kirschenbaum«, »Schenkt man sich Rosen in Tirol« oder »Ich bin die Christel von der Post« sind in ihrer Gesamtheit österreichisches Volksliedgut geworden: höchster Lohn dieser wahren Musikantenseele.
In der Oper Köln wird diese Operette mit Wärme und Ironie von Eike Ecker halbszenisch
eingerichtet, die in der letzten Spielzeit bereits Rossinis »La Cenerentola« eingerichtet hat. Für die musikalische Leitung dieser halbszenischen, von Eike Ecker eingerichteten Produktion zeichnet Alexander Rumpf verantwortlich, der im StaatenHaus zuletzt mit großem Erfolg die Neuinszenierung von Carl Orffs »Die Kluge« leitete.
Musikalische Leitung Alexander Rumpf
Szenische Einrichtung Eike Ecker
Kostüme Xenia Lassak
Licht Nicol Hungsberg
Chor Sierd Quarré
Mit
Ivana Rusko › Kurfürstin Marie
Ulrike Helzel › Adelaide, Hofdame
Miljenko Turk › Baron Weps, Wald- und Wildmeister
Martin Koch › Graf Stanislaus, sein Neffe
Ralf Rachbauer › Süffle
Matthias Hoffmann › Würmchen
Paul Schweinester › Adam, der Vogelhändler
Claudia Rohrbach › Christel, Postbotin
Wolfgang Stefan Schwaiger › Schneck, Dorfschulze
Chor der Oper Köln,
Gürzenich-Orchester Köln
Weitere Vorstellungen
Mo., 26. Dezember 2016› 16.00 Uhr
Fr., 06. Januar 2017 › 19.30 Uhr (zum letzten Mal)