In seiner Fantasiewelt nimmt er die Besucher und das Klinikpersonal abwechselnd als Gestalten der Unterwelt wahr oder sieht in ihnen Musiker aus Monteverdis Umfeld aus Mantua und Venedig. Auf kafkaeske Weise setzt sich so aus Rückblicken und Fragmenten eine Biografie zusammen, die erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen der Person Claus Grünberg und dem Komponisten Claudio Monteverdi aufweist.
Ein besonderes Jubiläum steht 2017 an: Vor 450 Jahren wurde der italienische Komponist Claudio Monteverdi geboren, der als Begründer der Gattung Oper gilt und mit seinen Werken eine neue Musikepoche einläutete. In überzeugender Weise gelang es Monteverdi, Emotionen durch Musik auszudrücken, aus Theaterfiguren Menschen zu entwickeln, sei es in erhabenen Tragödien oder derben Komödien. „Die gesamte Palette menschlicher Gefühle – so verwirrend, mitreißend, unheimlich und manchmal unkontrollierbar sie auch sein mögen – bildet den Subtext der erhaltenen Musikdramen Monteverdis“, charakterisiert der britische Dirigent und Monteverdi-Experte John Eliot Gardiner treffend den schon zu Lebzeiten als „divino Claudio“ apostrophierten Komponisten.
Kobie van Rensburg entwickelt nach seinem erfolgreichen Opernpasticcio The Gods Must Be Crazy für das Gemeinschaftstheater ein neues Barockopernprojekt und nennt es Monteverdi gleich eine „Favola in musica“ – eine in Musik gesetzte Fabel.
Das Spiel um Sein und Schein, die Verschränkung von Realität und Fantasie wird von Kobie van Rensburg mit dem Einsatz multimedialer Mittel verdeutlicht. Welche verblüffenden Effekte er dabei erzielen kann, haben zuletzt seine Inszenierungen von Der Barbier von Sevilla und The Gods Must Be Crazy am Gemeinschaftstheater gezeigt. Als musikalische Grundlage für diese „Favola in musica“ wurden Auszüge aus Monteverdis Opern sowie aus seinen geistlichen und weltlichen Vokalwerken
zusammengestellt.