Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Der Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum wird 2017 an den Autor und Regisseur Milo Rau verliehen. Der Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum wird 2017 an den Autor und Regisseur...Der Peter-Weiss-Preis...

Der Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum wird 2017 an den Autor und Regisseur Milo Rau verliehen.

Seit 1990 wird der Peter-Weiss-Preis alle zwei Jahre an eine Persönlichkeit aus einer der Sparten Literatur, Theater, bildende Kunst und Film vergeben. Der Preis ist mit 15.000 € dotiert. Die Verleihung des Preises in der Sparte Theater erfolgt 2017 zum vierten Mal. Die vorherigen Preisträger in dieser Sparte waren George Tabori (1990), Kurt Hübner (2000) und zuletzt Dimiter Gotscheff (2008).

 

Die 14-köpfige Jury zur Vergabe des städtischen Kulturpreises unter dem Vorsitz von Stadtdirektor Michael Townsend hat auf ihrer Sitzung am 31. Mai 2017 den Schweizer „Real-Theater-Macher“ Milo Rau gekürt. Sie würdigt damit sein „globalhumanistisches Engagement und seine dezidiert politischen Inszenierungen, die als aufrüttelnd-provokante Zumutungen auch im Sinne von Peter Weiss‘ ‚Ästhetik des Widerstandes‛ begriffen werden können. Die Arbeiten Milo Raus zeichnen sich durch ihre akribisch recherchierten Stoffe aus, sie zeugen von einer zutiefst humanistischen Haltung“, so der Juryvorsitzende Michael Townsend.

 

Die Jury begründet ihre Entscheidung zur Verleihung des Peter-Weiss-Preises an Milo Rau wie folgt:

 

„Einstimmig verleiht die Jury den Peter-Weiss-Preis 2017 an den Schweizer Regisseur und Autor Milo Rau, Gründer der Theater- und Filmproduktionsgesellschaft International Institute of Political Murder (IIPM), die seit 2007 politische und soziale Konflikte analysiert. Gewürdigt werden so sein globalhumanistisches Engagement und seine dezidiert politischen Inszenierungen, die als aufrüttelnd-provokante Zumutungen auch im Sinne von Peter Weiss‘ „Ästhetik des Widerstandes“ begriffen werden können. Milo Rau hat den Begriff des dokumentarischen Theaters mit neuem Leben erfüllt und es mit seinen Arbeiten wissenschaftlich genau und künstlerisch inspiriert weiter entwickelt. Dabei wähnt er weder sein Publikum noch sich selbst auf der sicheren Seite, sondern stellt stets sämtliche Standpunkte argumentativ zur Disposition. Er vertraut damit dem Theater als demokratischer Ort gelebter Debatten und Diskurse.“

 

Die Auszeichnung soll Schriftstellern und Schriftstellerinnen, bildenden Künstlern und Künstlerinnen, Theatermachern und Theatermacherinnen und Filmschaffenden Ansporn und Förderung sein, ihre Arbeit im Sinne eines humanistischen Engagements fortzuführen, für welches das Gesamtwerk von Peter Weiss beispielhaft steht.

 

Der Termin für die Preisvergabe steht noch nicht fest und wird noch bekanntgegeben.

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EMPFINDSAME MELODIK -- Neue CD mit Werken von Maria Theresia Paradis bei Berlin Classics

"Doch wer, wie du, den stillen, heitern Himmel im Herzen trägt, der siehet hell, der ist beglückt." Dies sagte Jakob Glatz über die Komponistin Maria Theresia Paradis. Bei diesem neuen Album mit der…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZEITPANORAMA MIT HINTERSINN -- Gastspiel des Pfalztheaters Kaiserslautern mit Kalmans "Gräfin Mariza" im Theater HEILBRONN

Die ebenso attraktive wie reiche Gräfin Mariza kann sich vor lästigen Verehrern kaum retten. Sie ist sich aber sicher, dass diese es nur auf ihr Geld abgesehen haben. So greift sie zu raffinierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

BILDER, DIE SICH INS GEDÄCHTNIS BRENNEN -- "Madama Butterfly" von Giacomo Puccini im Festspielhaus Baden-Baden bei den Osterfestspielen

Interessant ist, dass sich Puccini von zwei Japanerinnen für "Madama Butterfly" beraten ließ. Kawakami Sadayakko wurde als 15jährige Geisha an den japanischen Premierminister verkauft und machte…

Von: ALEXANDER WALTHER

FLIESSENDE TRANSFORMATIONEN -- Neue CD mit Viktoria Elisabeth Kaunzner (Violine) bei Solo Musica

Die Geigerin Viktoria Elisabeth Kaunzner hat hier eine innovative Auswahl an zeitgenössischen Werken von Komponistinnen für Violine und Orchester zusammengestellt - darunter Weltersteinspielungen.…

Von: ALEXANDER WALTHER

SPÄTROMANTISCHER ZAUBER -- 7. Kammerkonzert des Staatsorchesters "Zwischen Wien und Budapest" in der Liederhalle STUTTGART

Nach der Uraufführung seines Bläserquintetts in Es-Dur im Jahre 1784 im Wiener Burgtheater berichtete Wolfgang Amadeus Mozart seinem Vater Leopold von dem "ausserordentlichen beyfall", den dieses Werk…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑