So viel scheint sicher: Herr Geiser ist Witwer und verliert im selben Tempo sein Gedächtnis, wie die Wassermassen den Alltag in seinem Tal ausradieren. Manisch sammelt er Notizen zur Erd- und Menschheitsgeschichte und entschließt sich endlich zu einer tollkühnen Bergwanderung. Den Leser*innen dämmern die Ablagerungen, mit denen sich der Mensch durch sein Wirtschaften für lange Zeit in der Erdoberfläche eingeschrieben hat.
Für den Fall, dass die Natur den Menschen überlebt, lässt Regisseur Pablo Lawall einen vielstimmigen Erinnerungschor aus der Zukunft über das Verschwinden von Herrn Geiser zu Wort kommen. Mit dabei: eine Wäscheleine, der Regen, das Geröll im Salat. Als Kontrapunkt zum Endlichkeitsmoment erklingen Ausschnitte aus Haydns „Schöpfung“, die das ewige Glück für den Homo sapiens im Paradies feiert. Zwischen jubelndem Gesang und dem Spiel mit vielfältigen Objekten
erschafft das Ensemble ein rituelles Ökosystem.
Leitung
Musikalische Leitung
Mateo Peñaloza Cecconi
Inszenierung
Pablo Lawall
Bühne, Kostüm und Objektbau
Selma Lindgren
Xandi Vogler
Licht
Thomas Ratzinger
Ton
Fabian Halseband
Dramaturgie
Hanna Kneißler
Besetzung
Es singen und spielen
Timothy Edlin
Tobias Glagau
Gloria Iberl-Thieme
Daniel Jeroma
Scarlett Pulwey
Merten Schroedter