Gemeinsam mit dem Partner GASAG versucht das Grips Theater das bereits seit 10 Jahren mit dem Autoren-Wettbewerb „berliner kindertheaterpreis“. Milena Baisch, Thilo Reffert, Jan Friedrich, Reihaneh Youzbashi Dizaji, Kristo Sagor sind einige der Nominierten resp. Preisträger der letzten Jahrgänge, die nicht nur für das GRIPS, sondern für die gesamte deutschsprachige Kindertheater-Landschaft gewonnen wurden.
Die diesjährigen Nominierten sind: Kirsten Fuchs, Mathilda Fatima Onur, Sarah Trilsch und Stefan Wipplinger, ein "sehr starke Jahrgang", wie die Jury rund um den Schauspieler Axel Prahl feststellte.
Am 23. April werden wir feiern – die 10 Jahre, aber auch den neuen Jahrgang. Und natürlich die Siegerin oder den Sieger! Durch den Abend führt die Schauspielerin Petra Zieser, nach den Grußworten u.a. von Kulturstaatssekretär Tim Renner, Volker Ludwig (GRIPS), Vera Gäde-Butzlaff (GASAG) und Stefan Fischer-Fels (GRIPS) stellt das GRIPS-Ensemble in Szenischen Lesungen die vier Stückentwürfe in Ausschnitten vor.
Die vier Nominierten sind zwischen 25 und 35 Jahre alt, leben alle in Berlin und haben sich bereits als Autoren in den unterschiedlichsten Genres bewährt, sind aber "Neulinge" im Kindertheater.
- Kirsten Fuchs veröffentlicht seit 10 Jahren Romane, Kurzgeschichten und Kolumnen, ist in der Lesebühnen-Szene aktiv (u.a. "Fuchs & Söhne" Moabit) und Gewinnerin des Open-Mike.
- Mathilda Fatima Onur hat bereits am Deutschen Theater Berlin Szenen veröffentlicht, Sarah Trilsch arbeitet als Theater- und Hörspielautorin. Beide wurden für ihre dramatischen Arbeiten mit diversen Preisen ausgezeichnet,
- Sarah Trilsch erhielt zuletzt den Leonhard-Frank-Preis, Mathilda Fatima Onur den Förderpreis des Schiller-Gedächtnis-Preises von Baden-Württemberg.
- Stefan Wipplinger nimmt am Stückemarkt des diesjährigen Theatertreffens und beim Heidelberger Stückemarkt teil.
10 Jahre ...Das Besondere dieses Dramatiker-WettbewerbsDie Idee des "berliner kindertheaterpreis" war nie, einfach nur gute Stücke zu finden, sondern das Finden neuer, leidenschaftlicher und humorvoller Autorinnen und Autoren für das Kindertheater. Denn ein Theater wie das GRIPS, das den Autor so in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt, kann nicht überleben, ohne neue, originäre Stimmen für das Theater zu gewinnen. Im Unterschied zu den vielen anderen Dramatiker-Wettbewerben müssen sich hier die Teilnehmer an der Theaterpraxis reiben. Oder, um es weniger abschreckend zu formulieren: Ihnen steht ein ganzes Theater zur Verfügung, um ihre Texte zu erproben und zu entwickeln.
Für und Wider die Zumutungen der TheaterrealitätUns waren und sind auch die Einschätzungen von Journalisten und Kulturschaffenden wichtig. Aus diesem Grund wurde die Kulturjournalistin Barbara Behrendt um eine ehrliche Einordnung unseres Wettbewerbs in der deutschsprachigen Dramatikerpreise-Landschaft gebeten. Nicht jeder Autor, so ihr Resümee, tauge für diese Art der Teamarbeit – aber falls doch, könne ihm nichts besseres als der "berliner kindertheaterpreis" passieren.
Lutz Hübner ergänzt in einem Essay diese Einschätzung, er geht sogar noch einen Schritt weiter: Die Theaterpraxis ist zwar eine Zumutung für den fein beseelten Autor - muss aber sein. Die Pointe der Geschichte: Lutz Hübner hat sich nie einen Wettbewerb angetan und ist dennoch einer der wenigen Dramatiker geworden, die von ihren Texten leben können.