Die Männer kommen zwar ins Gespräch, doch bleiben sie seltsam auf Distanz. Emil Vare und George S. Aronovitz sprechen nicht direkt miteinander, sie lassen Gedanken kreisen, betrachten Bäume, Boote – und immer wieder die Enten. Am Ende sind sie sich aber beide sicher, dass es Dinge gibt, die Bestand haben.
Es ist ein seltsames Paar, das der 1947 in Chicago geborene David Mamet in den ENTEN VARIATIONEN zusammenführt. Als „sehr einfach“ hat der Dramatiker sein Stück charakterisiert, doch die Figuren sind dies keineswegs. Wer diese Männer sind, woher sie kommen, wie sie leben, lässt Mamet im Ungefähren. Ob sie befreundet sind, sich täglich treffen, gemeinsam Leichen im Keller haben, man erfährt es nicht. Gerade das aber macht diese Begegnung so spannend. Ein Theaterabend zwischen Loriot und Tabori: komisch, lehrreich, skurril und tröstlich.
Der Schauspieler Rainer Domke, der in der Rolle des Emil Vare zu sehen ist, stand mit 25 Jahren zum ersten Mal auf der Bühne des Gießener Stadttheaters. Ein halbes Jahrhundert ist seither vergangen, in dem Domke seinem Theater die Treue hielt. Mit den ENTEN VARIATIONEN feiert Rainer Domke, der 1935 im westpreußischen Thorn geboren wurde und in Berlin aufwuchs, ein einzigartiges Bühnenjubiläum. Das Stadttheater gratuliert.
Deutsch von Bernd Samland
Inszenierung: Christian Lugerth | Bühne und Kostüme: Bernhard Niechotz
Musik: Christian Keul
Mit: Rainer Domke (Emil Vare) und Harald Pfeiffer (George S. Aronovitz)
Weitere Vorstellungen: 22. Oktober; 12. und 27. November 2011 | jeweils 20.00 Uhr