Denn er verändert sich. Angetrieben von Evelyn, achtet er plötzlich auf Ernährung, Kleidung, Sport sowie Gewicht - kurzum, er passt sich aktuell akzeptierten sozialen Standards an. Dumm nur, dass er seine Freunde verrät und ziemlich schnell beschließt, Evelyn mit einer anderen Frau zu betrügen. Doch Evelyn präsentiert eine Rechnung, die Adam überrascht. Die Verführerin hatte ihn vollends in der Hand, denn nicht die Frau ist das schwache Geschlecht.
Der US-amerikanischen Dramatiker und Regisseur Neil LaBute (*1963) wurde für seine Theaterstücke und Filme vielfach ausgezeichnet, u. a. beim Sundance Film Festival für in the company of men als Bestem Film. Im Beziehungsdrama das maß der dinge spannt er die Stoffe Adam & Eva sowie Pygmalion inklusive der entsprechenden Machtdiskurse mittels kluger Figuren und Dialoge neu auf.
Was als Beziehungsdrama einsetzt – in dem es um Durchsetzungsfähigkeit, Feigheit und Wahrhaftigkeit im Zwischenmenschlichen geht – verfängt in einem Diskurs über moralische Grenzen von Kunst. Dabei werden Fragen sozialen Anpassungsdruckes, Manipulation und der Zulässigkeit über/für Menschen zu entscheiden, berührt (selbstredend immer zum Besseren des Anderen sind).
Mit maß der dinge setzt das Schauspielhaus Chemnitz die Chemnitzer Schauspielstudiotradition und die Kooperation mit der Technischen Universität Berlin, Masterstudiengang Bühnenbild_Szenischer Raum fort. Geleitet wird das internationale Team von der Chemnitzer Schauspielerin Ulrike Euen, die mit dieser Inszenierung ihr Regiedebüt gibt. Der im Stück angelegte künstlerische Diskurs führt zu einer abstrahierenden, anspielungsreichen Bühnenästhetik, sowie kraftvoller Reibung der angehenden Schauspielerinnen und Schauspieler.
Regie: Ulrike Euen
Bühne: Nikolai Kuchin*
Kostüme: Tina Hübner*
Dramaturgie: René Schmidt
* In Kooperation mit der Technischen Universität Berlin,
Masterstudiengang Bühnenbild_Szenischer Raum der TU Berlin
Es spielen:
Maja Grahnert (Studierende der Anton Bruckner Privatuniversität Linz)
Lisa Mattiuzzo (Studierende der Zürcher Hochschule der Künste)
Gabriel Tauber (Studierender der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin)
Morris Weckherlin (Studierender der der Zürcher Hochschule der Künste)