Moritz Eggert wird sein Werk „Freax“ erstmals am 2. September 2007 im Bonner Opernhaus präsentieren. „Freax“ ist eine tragische (Liebes-)Geschichte über Täuschung, Selbsttäuschung und den Umgang mit den „Andersartigen“; eine Geschichte von Menschen, deren Körper nicht der Norm entsprechen. Das Libretto verfasst die Autorin Hannah Dübgen.
Moritz Eggert schrieb bisher zehn Opern. Bei der Ruhrtriennale 2005 wurde sein vielbeachtetes Fußballoratorium „Die Tiefe des Raumes“ uraufgeführt.
Seit der Oper „Der ewige Friede“ von Kurt Schwertsik in der Spielzeit 1994/95 wurde im Bonner Opernhaus keine zeitgenössische Oper uraufgeführt
Als Regisseur für das Auftragswerk „Freax“ hat Bonns Generalintendant Klaus Weise den durch seine Bayreuther „Parsifal“-Inszenierung inzwischen auch den Opernkritikern bekannten Künstler Christoph Schlingensief verpflichtet: „In den vergangenen Jahren hat Christoph Schlingensief sowohl mit seinen Film- als auch mit seinen Bühnenarbeiten immer wieder bewiesen, dass er Randgruppen unserer Gesellschaft wie Behinderte, Asylbewerber oder Arbeitslose auf künstlerisch spannende und bewegende Art und Weise einbinden und damit die Öffentlichkeit für deren Lebenssituation sensibilisieren konnte“, sagt Klaus Weise über den in Berlin lebenden Künstler.
Ein Beispiel dafür ist die Container-Aktion „Bitte liebt Österreich“ im Rahmen der Wiener Festwochen 2000: Versehen mit der Aufschrift „Ausländer raus!“, einer Wahlparole des österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider, dominierten die vor der Wiener Staatsoper aufgestellten Container und die nach Vorbild des TV-Formats Big Brother darin eingesperrten Asylbewerber über Wochen die politische, mediale und öffentliche Diskussion in Österreich.
Am Schauspielhaus Zürich verwirklichte Schlingensief gemeinsam mit ausstiegswilligen Neonazis den „Hamlet“ (2001), seine bis heute einzige Klassikerinszenierung, aus der unter dem Namen REIN ein eigener Verein zur Resozialisierung ehemaliger Extremisten hervorging.