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Bürgerbühne am Düsseldorfer Schauspielhaus - neue Leitung, neuer Name

mit der Spielzeit 2021/22

Birgit Lengers und Bassam Ghazi übernehmen gemeinsam die Leitung des Stadt:Kollektiv – so der neue Name der Bürgerbühne am Düsseldorfer Schauspielhaus

Copyright: Düsseldorfer Schauspielhaus, Stadt Kollektiv

Die Bürgerbühne am Düsseldorfer Schauspielhaus bekommt eine neue Leitung und einen neuen Namen. Nach fünf Spielzeiten übergibt der bisherige Künstlerische Leiter Christof Seeger-Zurmühlen an ein neues Leitungsteam – an den Regisseur und Künstlerischen Leiter des Import Export Kollektivs am Schauspiel Köln Bassam Ghazi, und an die Dramaturgin Birgit Lengers, aktuell Leiterin des „Jungen DT“ und „DT International“ am Deutschen Theater Berlin.

Diese Doppelspitze wird ab der Spielzeit 2021/22 die Künstlerische Leitung des Stadt:Kollektiv übernehmen und auch das Konzept der bisherigen Bürgerbühne verändern. Geplant wird die Spielzeit bereits gemeinsam. Birgit Lengers ist noch eine Saison lang in Berlin, Bassam Ghazi wird ab Sommer in Düsseldorf sein.

Radikal sozial – das STADT:KOLLEKTIV im D’haus
Theater ist der Ort der Gesellschaft in der Gesellschaft, an dem sich in Gesellschaft über Gesellschaft ästhetisch reflektieren lässt.

Theater ist die Kunstform und zugleich der Ort, wo eine Gesellschaft sich mit den Voraussetzungen ihres Gelingens öffentlich auseinandersetzt. Theater machen heißt, sich spielerisch mit der großen Fragen Wie wollen wir zusammen leben? zu beschäftigen.

Das STADT:KOLLEKTIV verbindet gemeinsam mit dem Café Eden das D‘haus und Düsseldorf auf besondere und integrative Weise, da es die Menschen der Stadt nicht nur als Publikum, sondern als Akteur:innen anspricht. Es bietet nicht nur Kunst für die Stadt, sondern entwickelt sie gemeinsam mit den Bürger:innen. Der Begriff Kollektiv geht zurück auf das lateinischen Verb colligere = zusammensuchen, zusammenbringen. Kollektive entwickeln aufgrund gemeinsamer Haltungen oder  Handlungen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit – nicht aufgrund eines bestimmten sozialen Status der Mitglieder. Das STADT:KOLLEKTIV bildet Theaterbanden und bringt Menschen unabhängig von Herkunft, von Religion oder Weltanschauung zusammen. Menschen jeden Alters, aller sexuellen Identitäten, Menschen mit und ohne Behinderung, mit viel oder wenig Geld sind angesprochen. Das STADT:KOLLEKTIV verhandelt in seiner Arbeit postmigrantische, postkoloniale, intersektionale und diskriminierungskritische Perspektiven. Basis dieser Arbeit ist unbedingter Respekt und Solidarität – radikal sozial!

Das STADT:KOLLEKTIV steht für ein Theater, in dem Diversität gelebt und Ambiguitätstoleranz trainiert wird: Theater, das Lust macht, die Komplexität der Welt als Bereicherung zu begreifen, Lust macht, sich mit ihr auseinanderzusetzen und sie mitzugestalten. Theater, das Vertrauen stärkt in das, was Gemeinschaft heißt. Es bedeutet Teilhabe in einer Gesellschaft der Vielen – radikal sozial!

Im STADT:KOLLEKTIV erobern Inszenierungen mit Akteur:innen aus ganz Düsseldorf – und über Ländergrenzen hinaus –  alle Bühnen des Hauses und der Stadt. Das Haus wird zu einem vitalen Ort, an dem Bürger:innen nicht nur Gäste, sondern Mitbewohner:innen sind. Es setzt dabei auf Kompliz:innenenschaft mit verschiedenen Communities, Institutionen und Netzwerken. Der erste Schritt ist, nicht lediglich Einladungen auszusprechen, sondern zuzuhören. Ziel ist es im direkten Austausch mit Bürger:innen und Beiräten, sozialen Institutionen und Orten der politischen Bildung relevante Inhalten zu entdecken und daraus ansprechende Formate zu entwickeln. Schwellen werden in beide Richtungen überschritten: Das Theater lädt ein und geht raus.

Das STADT:KOLLEKTIV geht in seinen Inszenierungen, Residenzen und Clubs selbstverständlich Synergien mit verwandten Kunstformen ein: Tanz, Performance, Bildende Kunst, Interventionen, Musik, Hörspiel, Video und digitale Medien. Neben den vier Repertoireinszenierungen entstehen aus den Clubs vielfältige theatrale Formate, in denen die Stadt zur Bühne wird: von Flashmobs und Interventionen auf öffentlichen Plätzen über Theater to go & Theater Mobil zu Installationen und Bespielungen der Foyers wie zu digitalen Projekten auf diversen Plattformen. Dabei sind die Grenzen zu sozialen Ereignissen wie Essen und Sport, Spielen, Diskussionen und Demonstrationen, Festen und Konzerten fließend.

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