Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
BARTÓK-DOPPELABEND im Theater Hagen BARTÓK-DOPPELABEND im Theater Hagen BARTÓK-DOPPELABEND im...

BARTÓK-DOPPELABEND im Theater Hagen

Premiere am 15. Januar 2022, 19.30 Uhr, Großes Haus

Die erste Premiere des Theaters Hagen im Neuen Jahr 2022 präsentiert einen Doppelabend mit zwei Kompositionen von Béla Bartók: der Neuinszenierung der Oper „Herzog Blaubarts Burg“ und der neuen Choreographie der Ballett-Pantomime „Der wunderbare Mandarin“.

 

Copyright: Portrait Béla Bartók

HERZOG BLAUBARTS BURG (A KÉKSZAKÁLLU HERCEG VÁRA)
„Alle Türen will ich öffnen!“
Aus Liebe zu dem geheimnisvollen Blaubart will Judith seine Vergangenheit ergründen und die Dunkelheit aus seinem Leben vertreiben. Dabei verstrickt sie sich selbst immer tiefer in seine Abgründe: Das Paar ringt um Annäherung, doch am Ende scheint die Einsamkeit unüberwindbar zu sein.

Bartók griff in seiner einzigen Oper auf den bekannten Blaubart-Stoff zurück und schuf ein packendes Psychodrama. Äußere und innere Welt lassen sich nicht voneinander trennen, das ganze Stück lebt von symbolischer Verdichtung. Die sieben verborgenen Räume, die Judith nach und nach erkundet, zeichnet der Komponist mit impressionistischen Klangwelten und schafft damit überwältigende musikalische Bilder vom Seelenleben eines Paares.

Die Inszenierung von Francis Hüsers in der Ausstattung von Alfred Peter geht der Symbolik auf den Grund, um die zwischen Männern und Frauen noch heute gültigen Muster von Anziehung wie von Gewalt spürbar werden zu lassen.

HERZOG BLAUBARTS BURG
Musikalische LeitungJoseph Trafton
InszenierungFrancis Hüsers
Bühne und KostümeAlfred Peter
LichtHans-Joachim Köster
VideoBibi Abel
DramaturgieRebecca Graitl

Herzog BlaubartDong-Won Seo
JudithDorottya Láng

***

DER WUNDERBARE MANDARIN (A CSODÁLATOS MANDARIN)
Die Uraufführung von Bartóks Werk am 27. November 1926, angesiedelt im Milieu einer Vorstadt, in der Betrug, Kriminalität und Prostitution den Alltag prägen, löste aufgrund der ‚unmoralischen Handlung’ einen regelrechten Theaterskandal aus und wurde unmittelbar nach der Erstaufführung durch Konrad Adenauer, dem damaligen Oberbürgermeister der Stadt Köln, abgesetzt. Das Libretto von Menyhért Lengyel spiegelt die ungeschönte Wirklichkeit der Welt nach dem Ersten Weltkrieg in ihrer Verrohung, Hässlichkeit, Armut und ihren menschlichen Abgründen wider.

Der an der Joffrey Ballet School ausgebildete Tänzer und seit 20 Jahren international renommierte Choreograph Kevin O’Day, der u.a. für das New York City Ballet, Les Grands Ballets Canadiens de Montréal und das Stuttgarter Ballett arbeitete, und der Bühnenbildner Thomas Mika stellen sich die Frage: Hat sich die Welt heute verändert – hat sie sich gar verbessert? Aus der aktuellen Perspektive greifen sie diesen Stoff auf und gestalten ein Werk, das die menschliche Existenz, die Frage nach Moral, Leid und sozialem Druck neu aufbricht. In diesem kompositorisch kompromisslosen OEuvre für großes Orchester „rücksichtslos modern“ und „ohne gefühlvolle Innigkeit“ löst sich Bartók entschieden von der Romantik. „Ich mache mir schon Gedanken zum Mandarin; es wird eine höllische Musik, wenn sie gelingt.“

DER WUNDERBARE MANDARIN
Musikalische LeitungJoseph Trafton
ChoreographieKevin O'Day
Bühne und KostümeThomas Mika
LichtMartin Gehrke
DramaturgieWaltraut Körver
Trainingsleiterin und Choreographische AssistentinAmber Neumann

Ballett HagenFilipa Amorim
Gennaro Chianese
Alexandre Démont
Riccardo Maria Detogni
Julie Endo
Ciro Iorio
Noemi Emanuela Martone
Antonio Moio
Beatrice Panero
Sara Peña
Dario Rigaglia
Andrea Schuler
Suzanne Vis

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑