Basierend auf dem gleichnamigen antiken Roman-Fragment des Petronius entwickelte Bruno Maderna gemeinsam mit Ian Strasfogel Anfang der 1970er Jahre das Libretto zu diesem bitterbösen Ein-Akter in fünf Sprachen, der mit zeitlos-schneidender Brisanz und feinen Anspielungen auf das in seiner Aussage zeitlose Originalwerk das Sittenbild einer im Überfluss erstickenden Upperclass-Gesellschaft seziert. Unter der Musikalischen Leitung von Pietro Borgonovo entfaltet die Sächsische Staatskapelle Dresden dieses mit musikalischer Raffinesse komponierte Kaleidoskop aus ironischen Klangzitaten, das mit Motiven von Renaissance-Madrigalen, barocken Stilmitteln und sogar Chanson- und Schlagermotiven spielend ein zeitlos modernes Opernepos entstehen lässt.
In der Partie des vulgären »homo novus« Trimalchio ist der norwegische Tenor Tom Martinsen zu erleben, an seiner Seite gibt Michal Doron die ehemalige Prostituierte und Ehefrau Fortunata. Die israelische Mezzosopranistin ist seit der Spielzeit 2017/18 Mitglied des Jungen Ensembles der Semperoper und in der aktuellen Saison unter anderem in den Neuproduktionen von »Moses und Aron«, »Die verkaufte Braut«, »Satyricon« und »Les Huguenots/Die Hugenotten« in Dresden zu erleben. Harald Thor liefert das präzis-irritierende Bühnenbild, in dem Regisseur Georg Schmidtleitner seine Interpretation des gesellschaftskritischen Musiktheaterstücks in Szene setzt. Die Dresdner Fassung entstand in Koproduktion mit den Osterfestspielen Salzburg sowie mit dem Teatro Comunale Luciano Pavarotti in Modena.
Musikalische Leitung Pietro Borgonovo
Inszenierung Georg Schmiedleitner
Bühnenbild Harald Thor
Kostüme Tanja Hofmann
Licht Marco Dietzel
Dramaturgie Juliane Schunke
Trimalchio Tom Martinsen
Fortunata Michal Doron
Scintilla Katerina von Bennigsen
Criside Tahnee Niboro
Quartilla Jennifer Riedel
Habinnas Timothy Oliver
Niceros Bernhard Hansky
Eumolpus Matthias Henneberg
Eine Koproduktion mit den Osterfestspielen Salzburg
sowie mit dem Teatro Comunale Luciano Pavarotti in Modena für die Dresdner Fassung
Weitere Vorstellungen am 17., 18. und 20. Oktober 2018