Dennoch wird Biedermann, eigentlich doch redlich um Rechtschaffenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber Erscheinungen des Zeitgeistes bemüht, ihm kein Gehör schenken. Die Brandstifter nisten sich unterdessen auf seinem Dachboden ein. Was geht da nur vor? Am Ende wird in jedem Fall Biedermanns Ehefrau kaum noch die Fassung wahren können, das Dienstmädchen zusammengebrochen sein, Knechtling sich umgebracht haben und auch Biedermanns Haus in Flammen stehen – warum musste es nur, warum sollte es nur so weit kommen?
Als Max Frischs Biedermann und die Brandstifter vor 65 Jahren am Pfauen uraufgeführt wurde, beruhten die positiven Reaktionen auf einem Missverständnis: Statt als Farce über bürgerliche Heuchelei wurde das Stück direkt als Aufruf verstanden, keine Fremden ins Haus zu lassen. Max Frisch war bestürzt. Nun nimmt sich Co-Intendant Nicolas Stemann als letzte Inszenierung seiner Intendanz-Zeit am Schauspielhaus die Schweizer Satire noch einmal vor.
Mit Niels Bormann / Kay Kysela / Daniel Lommatzsch / Sebastian Rudolph / Patrycia Ziólkowska / Urs Peter Halter
Gesang
Anina Steiner / Ann-Kathrin Stengel / Hannah Weiss
Live Musik
Thomas Kürstner / Sebastian Vogel
Inszenierung
Nicolas Stemann
Bühnenbild
Katrin Nottrodt
Kostümbild
Marysol del Castillo
Musik
Sebastian Vogel / Thomas Kürstner
Film / filmische Installation
Institut für Experimentelle Angelegenheiten (Claudia Lehmann, Konrad Hempel) / Claudia Lehmann / Konrad Hempel
Licht
Carsten Schmidt
Dramaturgie
Benjamin von Blomberg