Was muss ich heute noch erledigen? Ich überlege. Auf jeden Fall einkaufen.Aber alles ist so teuer. Zum Glück flattert täglich unzählig viel Werbungins Haus. Also Prospekte wälzen und für fast jedes Produkt den günstigsten Anbieter finden.Ganz anders entscheidet sich eine ganze Horde Frauen: "Bezahlt wirdnicht!". Für sie sind die Preise zu hoch. Und so plündern sie kurzerhand den örtlichen Supermarkt. Vor allen Dingen Antonia, die liebe und"wirkende" Ehefrau Giovannis. Aber wie soll sie das nun mit ihrer Freundin zusammen den Männern erklären - zwei ehrliche kommunistische Arbeiter - dass die Speisekammer bis zum Rand voll ist mit "eingeklauter" Ware. Am besten gar nicht. Also verstecken. Aber wo? Die beiden treuenGewerkschafter vergehen sich dann auch gegenüber dem Gesetz, als sie erfahren, dass ihr Betrieb geschlossen werden soll. Sie stehlen die Ware eines verunglückten Lastwagens. Das dürfen aber die Frauen nicht erfahren. Das Durcheinander ist komplett, als auch noch die Polizei ihre Ermittlungen aufnimmt.
Im Schauspiel des bedeutenden italienischenNobelpreisträgers Dario Fo wird vertuscht, geschwindelt, versteckt, häufen sich die Ausreden ins Unendliche, entstehen Schwangerschaften aus Nudeltüten, Oliven und Salatköpfen und verschwinden in wenigen Minutenwieder. Aber auch Fo (*24.3.1926) ist kein unbeschriebenes Blatt. Immer wieder wurde er in gerichtliche Prozesse verwickelt und mehrmals auf offener Bühne verhaftet. Politisch und kulturell engagiert setzt er sich kritisch mit dem Staat und seinen Institutionen auseinander. Insgesamt schrieb der Dramatiker mehr als 70 Stücke und spielt auf der Bühne in der Liga von Goethe und Shakespeare.
Hervorgehoben müssen dabei "Zufälliger Tod eines Anarchisten" (1970) und "Bezahlt wird nicht!" werden. Diese Inszenierung wird ab Februar im Bautzener Theater vorgestellt. Regie übernimmt der durch die Weihnachtsgeschichte gut bekannter Nils Düwell aus Berlin. Auf der Bühne zu sehen sind: Andrea Rhede, Mirko Brankatschk, Anna-Maria Brankatschk, Torsten Schlosser und Jan Mikan.