Rossinis in späten Jahren komponierte „Petite Messe solennelle“ beschäftigt Martin Schläpfer schon lange. Sie ist eine der ungewöhnlichsten Messvertonungen überhaupt, denn sie trägt ganz unverkennbar die Handschrift des großen Meisters der Opera buffa. Rossinis gewagte Verschränkung von Opernhaftem mit zutiefst Religiösem, von mondänen Tanzmusikanklängen mit einer eigentümlichen Melancholie erzeugt ein Spannungsfeld, das Schläpfers Tanzkunst einen reichen Boden bereitet hat. „Es ist geistliche Hausmusik, zu der man beten und gläubig sein, aber auch Kuchen, Brot oder wohlriechende Würste essen, flirten und sich unterhalten kann“, beschreibt er seinen Eindruck von der Komposition.
Ungewöhnlich viele erzählerische Elemente finden sich in Martin Schläpfers jüngster Kreation. Bühnen- und Kostümbildner Florian Etti hat dazu einen Raum entworfen, der sakral und weltlich zugleich ist, eine Kathedrale sein kann, oder eine italienische Piazza – ein Marktplatz eben, auf dem sich das Leben in all seinen Aspekten abspielt. Mit „Petite Messe solennelle“ bringt Schläpfer nach „Ein Deutsches Requiem“ wieder ein Stück auf die Bühne, das in der Begegnung von Tänzern, Instrumental- und Gesangssolisten sowie dem Chor der Deutschen Oper am Rhein die unterschiedlichsten künstlerischen Kräfte des Hauses bündelt. Die musikalische Leitung hat Gerhard Michalski. „Petite Messe solennelle“ wurde bei seiner Uraufführung zum Ende der letzten Spielzeit in Düsseldorf von ZDF/3sat aufgezeichnet und im Rahmen des 3sat Festspielsommers ausgestrahlt.
Vorstellungen im Theater Duisburg:
Sa 14.10. 19.30 Uhr (Premiere) / Sa 21.10. 19.30 Uhr / So 12.11. 15.00 Uhr / Do 16.11. 19.30 Uhr
Karten und weitere Informationen an der Theaterkasse Duisburg 0203.283 62-100, im Opernshop Düsseldorf 0211.89 25-211 sowie über www.ballettamrhein.de