Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
ASRAEL von Alberto Franchetti am Theater Bonn ASRAEL von Alberto Franchetti am Theater Bonn ASRAEL von Alberto...

ASRAEL von Alberto Franchetti am Theater Bonn

Premiere Sonntag, 16. Oktober 2022 | 18 Uhr | Opernhaus

Neben Giacomo Puccini, Ruggero Leoncavallo und Pietro Mascagni galt Alberto Franchetti als eine große Hoffnung der Musik Italiens. Seine erste Oper, ASRAEL, auf ein Libretto von Ferdinando Fontana, kam am 11. Februar 1888 in Reggio Emilia (weitestgehend auf Kosten seines Vaters) heraus. Die Uraufführung war so erfolgreich, dass sich sogleich Italiens größter Musikverlag, Ricordi, meldete und anbot, das Stück zu verlegen.

 

Copyright: Theater Bonn

Zudem empfahl Giuseppe Verdi, einen ihm zugedachten Festopernauftrag zur Vierhundertjahrfeier der Entdeckung Amerikas dem jüngeren Kollegen zu erteilen. Die von ASRAEL begeisterten Kritiker brachten den Namen des jungen Komponisten mit Meyerbeer in Verbindung, als dessen moderner Nachfahre er gehandelt wurde. Ausgerechnet von dem Land, dem seine besondere Liebe galt – mit GERMANIA schrieb er die Oper der Befreiungskriege –, ging dann die Gefahr für seine letzten Lebensjahre aus: Da Franchetti Jude war, durfte seine Musik in Deutschland nach 1933 nicht mehr gespielt werden.

Nach Übernahme der »Rassegesetze« durch Italien im Jahre 1938 verschlechterte sich die Situation des greisen Komponisten auch in seinem Heimatland erheblich; lediglich die Fürsprache Pietro Mascagnis, der Mitglied des Partito Nazionale Fascista war, verhinderte Schlimmstes.

ASRAEL ist nach 1945 nicht mehr aufgeführt worden. Wie auch schon im Falle von EIN FELDLAGER IN SCHLESIEN wird hier die Aufführung aus eigens für die Bonner Produktion erstelltem Material gespielt.

Asrael  Peter Auty
Nefta  Svetlana Kasyan
Loretta  Khatuna Mikaberidze
Lidoria  Tamara Gura
Il Padre/Lucifero/Il Re di Brabante  Pavel Kudinov
Chor  Chor des Theater Bonn
Extrachor  Extrachor des Theater Bonn
Statisterie  Statisterie des Theater Bonn
Orchester  Beethoven Orchester Bonn

Musikalische Leitung  Hermes Helfricht
Inszenierung  Christopher Alden
Bühne  Charles Edwards
Kostüme  Sue Willmington
Licht  Jorge Delgadillo
Choreografie  Tim Claydon
Choreinstudierung  Marco Medved
Regieassistenz und Abendspielleitung  Alma Gentile
Musikalische Assistenz  Elia Tagliavia
Studienleitung  Pauli Jämsä
Korrepetition  Elia Tagliavia
Pauli Jämsä
Igor Horvat
Bühnenbildassistenz  Ansgar Baradoy
Kostümassistenz  Nury Stefanie Willig
Tanja Mürlebach
Inspizienz  Karsten Sandleben

Aufführungen: 16. Okt (Premiere), 22. Okt | 6., 11., 27 Nov | 8. Dez | 14. Jan 2023

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑