Angels in America nach dem mit dem Pulitzer-Preis und einem Tony Award ausgezeichneten Theaterstück von Tony Kushner (* 1956) ist seine dritte Oper und wurde am 23. November 2004 am Théâtre du Châtelet in Paris uraufgeführt. Ihr folgten 2008 Lady Sarashina in Lyon und Love and other Demons beim Glyndebourne Festival (Deutsche Erstaufführung 2009 in Chemnitz). Eötvös hat dabei die musikalische Trennung zwischen ernster und unterhaltender Musik weit hinter sich gelassen. Er liebt Monteverdi ebenso wie die Beatles, Musicals und die elektronische Avantgarde. Und so kommen gerade in Angels in America – trotz des ernsten Themas – durchaus auch komische Momente zum Tragen.
Im Mittelpunkt der in New York angesiedelten Handlung stehen homosexuelle Männer aus unterschiedlichen sozialen Schichten und deren Familien, die auf ebenso unterschiedliche Weise mit ihrer Veranlagung und der in den 1980er Jahren aufkommenden Bedrohung durch die Krankheit AIDS umgehen. Vor diesem Hintergrund versteigt sich einer von ihnen in absurde Allmachtsphantasien, ein anderer fühlt sich von einem Engel verfolgt, der ihm aufträgt, die Welt zu retten...
Die musikalische Leitung dieser Neuproduktion im Bockenheimer Depot liegt bei Erik Nielsen, der seit Beginn der Spielzeit 2008/09 an der Oper Frankfurt als Kapellmeister tätig ist. Johannes Erath, einer der interessantesten Nachwuchsregisseure der deutschsprachigen Opernszene, zeichnet für die Inszenierung verantwortlich. Für seine Sicht auf Massenets Cendrillon 2007/08 am Stadttheater Bern wurde er kürzlich mit dem Götz-Friedrich-Preis ausgezeichnet. Zur Besetzung gehören sowohl Gäste als auch Mitglieder des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt.
Die Produktion wird begleitet von Aktionen der AIDS-Hilfe Frankfurt e.V. Dabei entsteht mit freundlicher Unterstützung der Speyer’schen Hochschulstiftung eine Dokumentation zum aktuellen Sachstand der HIV-Erkrankungen sowie eine Ausstellung im Foyer des Bockenheimer Depots während der Aufführungsserie.
Text von Mari Mezei
Nach dem gleichnamigen Schauspiel von Tony Kushner
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Erik Nielsen
Inszenierung: Johannes Erath
Bühnenbild und Kostüme: Stefanie Pasterkamp
Dramaturgie: Agnes Eggers, Francis Hüsers
Licht: Joachim Klein
The Angel / Voice: Nina Bernsteiner
Harper Pitt, Josephs Frau / Ethel Rosenberg / Angel Antarctica: Jenny Carlstedt
Hannah Pitt, Josephs Mutter / Rabbi Chemelwitz / Henry / Angel Asiatica: Christin-Marie Hill
Joseph Pitt / Ghost 2 / Angel Europe: Nathaniel Webster
Prior Walter, Louis’ Freund: Michael McCown
Louis Ironside, Priors Freund / Angel Oceania: Peter Marsh
Belize, schwarzer Krankenpfleger / Mr. Lies / Woman / Angel Africanii: Jeffrey Kim
Roy Cohn, Rechtsanwalt / Ghost 1 / Angel Australia: Dietrich Volle
Vokaltrio: Anja Fidelia Ulrich, Diana Schmid, Leszek Solarski
Statisterie der Oper Frankfurt; Mitglieder des Frankfurter Museumsorchesters und Gäste
Mit freundlicher Unterstützung der Speyer’schen Hochschulstiftung
Die Produktionen im Bockenheimer Depot werden gefördert von der Aventis Foundation
Weitere Vorstellungen: 23., 25., 27., 29. März, 1., 3. April 2009
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr
Preise: € 15 bis 50 zzgl. 12,5% Vorverkaufsgebühr
Karten sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, per Ticket-Hotline 069 – 13 40 400 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.