König Gualtiero von Sizilien wird von seinem Volk gezwungen, seine Frau Griselda zu verstoßen, da sie im Vorleben »nur« Schäferin war. Ohne zu klagen nimmt Griselda diesen Schicksalsschlag hin, doch ihre treue Liebe zu Gualtiero wird von nun an scharf torpediert. Allzu rasch ist eine neue Königin gefunden, in der Griselda die eigene Tochter Costanza erkennen muss, die als unliebsames Kind ins Nachbarland abgeschoben worden war. Zudem versucht Fürst Ottone, Griselda zur Heirat zu zwingen; er droht ihr, ihren Sohn Everardo zu töten, wenn sie sich seinem Willen nicht beugt. Da sie dies ablehnt, muss sie ihrer Tochter als Kammerzofe ins Schloss folgen. Bis Gualtiero die Liebe seiner Ex-Frau zu schätzen lernt, ist es ein weiter und steiniger Weg.
Der Griselda-Mythos geht auf eine nordische Sage zurück, die Giovanni Boccaccio um 1350 in sein Decamerone einreihte. Als einer der größten Opernkomponisten seiner Zeit schrieb Alessandro Scarlatti Griselda als seine 114. und letzte Oper. Eine Fülle betörender Arien und Ensembles verleihen dem für die Barockoper typischen Gefühlskarussell beredten Ausdruck.
Musikalische Leitung Carolin Nordmeyer
Inszenierung, Bühne und Kostüme Peer Boysen
Dramaturgie Jon Philipp von Linden
Mit
Griselda Anke Herrmann
Costanza Cornelie Isenbürger
Gualtiero Dschamilja Kaiser
Roberto Florian Mock
Corrado Lassi Partanen
Ottone Susanne Reinhard
Bielefelder Philharmoniker