Paul und Linda weisen ihn ab. Barbara nimmt ihn auf, gibt ihm Unterkunft, während Mario versucht, den neuen Flachbildschirm in Gang zu bringen. Der Konflikt ist unvermeidbar. Die anfängliche Bewunderung für Barbaras Offenheit und Hilfsbereitschaft stellt sich als Kritik heraus, man fühlt sich bedroht durch den Fremden, erwartet wenigstens, dass der Neue sich „nützlich macht”. Ist Barbaras Mitgefühl nur eine Pose oder ist sie gar verliebt? Ist die Gegenposition rassistisch?
Mit «Wir sind keine Barbaren» zeigt das Stadttheater Bremerhaven ein hochaktuelles Stück über uns Europäer und die Anderen. Was tun, wenn ein Fremder, offenbar ein Flüchtling, plötzlich vor der Tür des eigenen Kleinstadtidylls steht? Vor dieser Frage stehen die vier Protagonisten in Philipp Löhles «Wir sind keinen Barbaren». Regisseur Tim Egloff bringt das Stück mit den Schauspielern Sascha Maria Icks, Jennifer Sabel, Andreas Möckel und Steffen Riekers sowie einem „Bürgerchor” auf die Bühne des Kleinen Hauses.
Als Philipp Löhle 2013 seine Arbeit an «Wir sind keine Barbaren» begann, ließ sich noch nicht absehen, welche Entwicklungen die von ihm behandelte Thematik nehmen würde. Nun, Ende 2015, hat sich die politische Situation um die Flüchtlinge, die nach Europa kommen um Krieg, Armut und politischer Verfolgung zu entgehen, drastisch zugespitzt. Der gesellschaftliche Diskurs ist rauer geworden, rechte Strömungen und Ideologien erleben einen stetigen Zulauf. Das Stück «Wir sind keine Barbaren» öffnet einen anderen Blickwinkel auf Flüchtlingsdebatte und Wohlstandsidyll und bewegt sich mit viel schwarzem Humor zwischen Ehedrama und Gesellschaftssatire.
Inszenierung: Tim Egloff
Ausstattung: Thea Hoffmann-Axthelm
Dramaturgie: Annika Becker
Regieassistenz/Inspizienz: Marco Milling
Mario: Andreas Möckel
Barbara/Anna: Jennifer Sabel
Linda: Sascha Maria Icks
Paul: Steffen Riekers
Bitte beachten: Krankheitsbedingt kann Steffen Riekers die Premiere leider nicht spielen. Die Rolle des Paul übernimmt bei der Premiere am 18.12.2015 Andreas Hammer.
Die nächsten Vorstellungen: 29. Dezember 2015, 8. / 22. / 30. Januar 2016, 12. Februar 2016, jeweils 19.30 Uhr
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