Es geht um moderne Prinzessinnen unserer Gesellschaft wie Lady Diana Spencer oder Jackie Kennedy Onassis. Und es geht um mythische Prinzessinnen aus dem Panorama der Volksmärchentradition wie Schneewittchen, Dornröschen und Rosamunde. In beiden Fällen wird mit dem Instrumentarium der Dekonstruktion gearbeitet, um diesen realen oder irrealen Gestalten eine universale Dimension zu geben.
Sie werden zu emanzipierten Frauen, wenn sie ihre Stimme gegen die männliche Reduzierung des Frauseins erheben und den eigenen Tod als Befreiungsmittel anrufen. Sie wollen kein leeres Werbeplakat mehr sein, sondern sprechende Wesen, die mit dem Anderen, dem Mann, ein gleichwertiges Gespräch führen, ohne ihre damalige, dem Mann untergeordnete Lage zu vergessen oder zu verleugnen.
Prinzessinnen sind Schlafwandler-Figuren. Sie wollen sich noch erinnern an ihre Vergangenheit als mythische Archetype im männlichen Imaginationspanorama, denn es ist dieser immanenten Erinnerung zu verdanken, dass sie ihre Stärke als emanzipierte Wesen finden können.
Die gesellschaftliche bzw. männliche Karnevalisierung der Frau, das Spiel mit ihrem Körper sowie die Identifizierung mit ihren Kleidern und ihrem Aussehen verengen die weibliche Welt zu einem "Schattenreich", einem unendlichen "Noch-Nicht und bald darauf Nicht-Mehr.“
Regie, Dramaturgie, Choreographie: Nada Kokotovic
Kostüme: Joanna Rybacka
Regieassistent: Marlon Demir
Es spielen, tanzen: Natalie Forester, Nedjo Osman, Bibiana Jimenez, Phuong Tuong
Weitere Vorstellungen am 04.07 und am 06.07. im Theater der Keller um 20 Uhr
Karten: Tel. 02 21 / 31 80 59 (Mo-Fr 10-17 Uhr), tickets@theater-der-keller.de und an allen Vorverkaufsstellen.