Zuletzt entdecken alle ihre persönliche Einzigartigkeit und stimmen in den Schlusschor ein: „Es ist richtig einerlei, ob wir gelb sind oder blau, schön sind oder schlau, groß oder klein. Nur zufrieden müssen alle sein.“
Mit Was ist los bei den Enakos? präsentiert die österreichische Komponistin Elisabeth Naske ihre dritte Kinderoper für die Wiener Staatsoper nach Die Omama im Apfelbaum (2007) und Das Städtchen Drumherum (2013), ebenfalls Auftragswerke. Die Thematik der Enakos ist für sie eine immer aktuelle: „Ich denke, dass Konformität in der Gruppe, ein So-sein-Müssen zeitlose Themen sind, die jede Gesellschaft und Generation beschäftigen. Man kann das auf verschiedensten Ebenen nachvollziehen und nachweisen. Für mich ist das ein grundwichtiges Thema, das gerade Kindern nahegeht. Diese fragen sich in einem gewissen Alter ja oft: Wie muss ich sein? Wie soll ich mich geben? Wie passe ich dazu? Diesen Fragenkomplex anzusprechen finde ich enorm wichtig“, wie sie im Interview mit Staatsoperndramaturg Oliver Láng für das Magazin „Prolog“ erklärt.
Der Text und die Inszenierung stammen von Ela Baumann, die für diese Produktion erstmals für die Wiener Staatsoper tätig ist. Bisherige Engagements führten die junge österreichische Regisseurin, Choreographin und Librettistin u. a. nach Brüssel, Antwerpen, Berlin, Lorraine, Luzern, Köln und Luxemburg. Wie auch die Komponistin betont sie die gute Zusammenarbeit für Was ist los bei den Enakos?: „Wir entwickeln sehr viel gemeinsam, es ist nicht so, dass ich einen Text schreibe, und Elisabeth vertont ihn einfach. Sondern wir arbeiten sehr intensiv zusammen. Elisabeth hat sich diesmal zum Beispiel von Anfang an ein fantastisches Setting gewünscht, je fantasievoller, desto besser.“ Besonders die Arbeit mit den Kindern der Opernschule der Wiener Staatsoper, die bei der Uraufführung mitwirken, beeindruckt die Regisseurin: „Schon in den ersten Proben war ich ganz hingerissen, wie genau Kinder Handlungen bis zum Ende denken, mit welcher Logik sie mitarbeiten. Ihr Blick ist in vielem viel schärfer als unser erwachsener Zugang.“
Was die Kinder nach der Vorstellung mitnehmen sollen, ist für die Autorinnen klar: „Man braucht keine Angst vor den individuellen Fähigkeiten Einzelner zu haben. Selbst wenn daraus Konflikte entstehen können und es einfacher ist, wenn alle gleich scheinen. Denn gleich sind wir ja nie! Zum Glück“, so Ela Baumann. Elisabeth Naske dazu: „Hinterfrage die Obrigkeit immer. Egal welche. Und habe Mut zur Individualität. Man muss sich mit diesen Themen auseinandersetzen, gerade im Theater. Denn wozu gibt es Theater? Zum Ansprechen von Dingen, die uns beschäftigen. Und um Menschen ein wenig aus ihrem Alltag herauszukitzeln!“
Musikalisch geleitet – es spielt das Bühnenorchester der Wiener Staatsoper – wird die Uraufführung von Rick Stengårds, der an der Wiener Staatsoper bereits Kinderopernvorstellungen von Das Städtchen Drumherum und Wagners Nibelungenring für Kinder dirigierte.
Für Bühnenbild und Kostüme zeichnet Florian Angerer verantwortlich. Der Österreicher präsentiert mit Was ist los bei den Enakos? seine erste Arbeit an der Wiener Staatsoper.
Das Auftragswerk der Wiener Staatsoper ist nach Das Städtchen Drumherum, Fatima, oder von den mutigen Kindern und Patchwork die vierte Kinderopern-Uraufführung in der Direktionszeit von Dominique Meyer und wird in der KINDEROPER | AGRANA STUDIOBÜHNE | WALFISCHGASSE gezeigt.
TEXT: ELA BAUMANN
Dirigent: Rick Stengårds | Witolf Werner
Regie: Ela Baumann°
Bühne und Kostüme: Florian Angerer°
Alternierende Besetzungen
Das Oberenako:
Rafael Fingerlos | Manuel Walser | Hans Peter Kammerer
Igor Onishchenko | Clemens Unterreiner
Das Els:
Alexandra Yangel | Svetlina Stoyanova | Margaret Plummer
Rachel Frenkel | Virginie Verrez
König der Enakos:
Dan Paul Dumitrescu| Sorin Coliban | Marcus Pelz | Wolfgang Bankl
Heldenenako, Sportsenako, gesetzestreues Enako, Nerverl, Minienako:
Kinder der Opernschule der Wiener Staatsoper
Kinderchor der Opernschule der Wiener Staatsoper
Bühnenorchester der Wiener Staatsoper
° Debüt an der Wiener Staatsoper | Alle Solistinnen und Solisten geben ihr Rollendebüt.
Termine: Jänner: 26. (11 Uhr – Uraufführung, 15 Uhr)
Februar: 3. (11 Uhr), 10. (11 Uhr), 12.*, 16. (15 Uhr), 17. (11 Uhr),
18.*, 20.*, 23. (15 Uhr), 24. (11 Uhr), 25.*, 26.*
März: 2. (15 Uhr), 3. (11 Uhr), 10. (11 Uhr), 12.*, 16. (15 Uhr), 24. (11 Uhr), 27.*
April: 7. (11 Uhr), 12.*, 14. (11 Uhr), 27. (15 Uhr); Juni: 3.*, 7.*, 16. (11 Uhr)
* Vorstellungen für Schulklassen (Beginn jeweils 10.30 Uhr)
Der Vorverkauf für alle Vorstellungen hat an allen Vorverkaufsstellen der Bundestheater bereits begonnen.
Informationen sowie Karten für Schulvorstellungen unter jugend@wiener-staatsoper.at