Dort treffen die beiden auf Orlando, ebenfalls auf der Flucht. Er und Rosalinde kennen sich bereits und sind seit ihrem ersten Treffen unsterblich ineinander verliebt. Aber statt sich Orlando erkennen zu
geben, behält Rosalinde im wahrsten Sinne des Wortes die Hosen an: Als Ganymed beginnt sie ein provozierendes Spiel mit Orlando, mit dem sie sich erotische Wortgefechte liefert und zweideutige Rollenspiele inszeniert…
Am Anfang steht die korrupte Welt des Hofes, am Ende ein Fest der Liebe und Versöhnung – dazwischen liegt Shakespeares berühmter Wald von Arden, in dem seine Liebenden, Ziegenmädchen und Hofleute einander verführen und verschmähen, miteinander philosophieren und streiten,
sich selbst verlieren und wiederfinden.
In dieser Komödie aus dem Jahre 1599 sind alle Themen des grossen Dramatikers auf meisterhafte Weise miteinander verwoben. Mit seiner wohl souveränsten Heldin Rosalinde stellt Shakespeare Fragen nach der Flüchtigkeit menschlicher Identität und menschlichen Begehrens, den Offenbarungen und Verfehlungen der Liebe und der Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies. Mit unvergleichlichem Wortwitz lässt er seine Figuren das Spiel mit den Identitäten spielen, aus dem das menschliche Leben besteht: „All the world’s a stage, / And all the men and women merely players“, so der Melancholiker Jacques, der am Ende als einziger den Wald der Rückkehr an den Hof vorzieht.
Regisseur Sebastian Nübling, geboren 1960 in Lörrach, studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim. Vor seiner Regielaufbahn war er Schauspieler und Musiker und lehrte am theaterwissenschaftlichen Institut der Universität Hildesheim. In den letzten Jahren inszenierte er vorrangig am Theater Basel, an der Berliner Schaubühne, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, bei den Salzburger Festspielen und an den Münchner Kammerspielen (zuletzt „Three Kingdoms“ von Simon Stephens, eingeladen zu den Autorentheatertagen Berlin 2012 und den Wiener Festwochen 2012; ausgezeichnet als „ausländisches Stück des Jahres“ bei der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift „Theater heute“). Am Schauspielhaus Zürich waren von ihm zuletzt „S A N D“, „Ödipus und seine Kinder“ und „Der Revisor“ zu sehen. Seine Arbeiten, die meist in Zusammenarbeit mit der Bühnenbildnerin Muriel Gerstner und dem Musiker Lars Wittershagen entstehen, wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
Regie Sebastian Nübling
Bühne/Kostüme Muriel Gerstner
Musik Lars Wittershagen
Licht Rainer Küng
Dramaturgie Katja Hagedorn
Regieassistenz Marco Dahinden
Bühnenbildassistenz Michela Flück
Kostümassistenz Reto Keiser
Regiehospitanz Lea Schregenberger
Bühnenbildhospitanz Janis Labhart
Souffleuse Susi Saussenthaler
Inspizienz Ralf Fuhrmann
Mit
Lukas Holzhausen Frederick/Der Herzog in der Verbannung
Jan Bluthardt Jaques
Ludwig Boettger Adam/Le Beau/Corin
Patrick Güldenberg Charles/Silvius
Milian Zerzawy Oliver
Christian Baumbach Orlando
Markus Scheumann Touchstone
Franziska Machens Rosalinde
Katharina Schüttler Celia
Susanne-Marie Wrage Phoebe
Isabelle Menke Audrey
Weitere Vorstellungen im Pfauen
31. Oktober, 20 Uhr
2./ 5./ 10./ 26./ 30. November, jeweils 20 Uhr
4./ 11. November, jeweils 15 Uhr
1./ 4. Dezember, jeweils 20 Uhr
31. Dezember, 20 Uhr (Silvestervorstellung)
Weitere Vorstellungen sind in Planung.