Daniel Cohen war als Geiger lange Zeit Mitglied im West-Eastern Divan Orchestra und sagt: „Nie war die Herausforderung, menschlich zu bleiben und den anderen als Mitmenschen und nicht als Feind zu sehen, so groß wie nach den schrecklichen Ereignissen der letzten Wochen.“ Aber genau diese Fähigkeit sei kein Privileg in Friedenszeiten. Generalmusikdirektor Daniel Cohen: „Sie ist unsere menschliche Verpflichtung in unseren dunkelsten Momenten: ein komplexes Argument zu sehen, wenn das Herz blutet, eine fremde Stimme zu hören, wenn das Blut kocht, einen Mitmenschen zu respektieren, der anders ist, das schwache Licht unserer Menschlichkeit durch unsere unendliche Fähigkeit zur Grausamkeit zu sehen. Uns zu fragen: Können wir in dieser Situation noch menschlich sein? Diese wunderbare Gruppe von Musikern ist der lebende Beweis für die Schönheit und die Schwierigkeiten dieser menschlichen Möglichkeit.“
„Die Idee des West-Eastern Divan Ensembles ist es, Menschen aus den Ländern des Nahen Ostens auf der Grundlage der Gleichberechtigung und auf einer individuelleren Ebene zusammenzubringen, so dass die Rolle jedes Einzelnen gestärkt wird“ erklärt Gründer und Geiger des Ensembles Michael Barenboim, Dekan und Professor für Geige und Ensemblespiel an der Barenboim-Said Akademie. In Anbetracht der aktuellen Situation im Nahen Osten ist Michael Barenboim umso mehr von der Relevanz der gemeinsamen Botschaft des Ensembles überzeugt: "Je schlimmer die Situation wird, desto wichtiger ist es doch, dass wir spielen, dass wir uns zeigen und damit zeigen, dass es anders geht.“ (BR Klassik)
„Kunst kann von Komplexität und Widersprüchen handeln. Am Staatstheater Darmstadt sollen verschiedene Perspektiven miteinander in Austausch kommen“, sagt Intendant Karsten Wiegand. „Ich freue mich daher sehr auf das Konzert des West-Eastern Divan Ensembles, das mit so großer Energie den Austausch auch in schwierigen Situationen sucht und das in Darmstadt mit wunderbaren Werken gastieren wird.“
West-Eastern Divan Ensemble / Werke von Franz Schubert und Pierre Boulez
Premiere am 21. Januar, 15:00 Uhr / Foyer Großes Haus
Tickets ab 20 EUR sind über den Vorverkauf des Staatstheaters Darmstadt erhältlich.