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"Weihnachten an der Front" von Jérôme Savary u.a., Württembergische Landesbühne Esslingen

Premiere: Donnerstag, 11.12.2014 19:30 Uhr. -----

Jérôme Savary und Helmut Ruge (Text) / Christian Hillion und Joachim Kuntzsch (Musik). --- 24. Dezember 1914. Erster Weltkrieg an der Westfront: Zwei Trupps verfeindeter Soldaten stehen sich unversöhnlich im Stellungskrieg gegenüber.

Nach Grabenkämpfen und Schneegestöber harren sie aus. Sie zittern vor Kälte. Den ganzen Tag haben sie gekämpft. Ohne Atempause. Die Gräben, die morgens erobert wurden, müssen am Mittag schon wieder aufgegeben und am Abend zurückerobert werden. Doch dann, noch ehe es dunkel wird, Schlag drei Uhr nachmittags, stellt sich so etwas wie Unentschlossenheit ein. Das Sperrfeuer wird dünner, das Nahkampfgebrüll ermattet. Haben die Generäle eine Feuerpause befohlen oder haben die Stabsärzte die Richtkanoniere bestochen, damit es weniger Verletzte gibt und sie ihre Festtagsration genießen können? Erinnern sich die Soldaten daran, dass Heilig Abend ist? Eine versöhnliche Atmosphäre beginnt sich langsam aber stetig auszubreiten. Der Kampfeswille erlischt. Ungewohnte Stille über den Schützengräben. Zum Kämpfen hat auf beiden Seiten keiner mehr Lust. Einer macht den Anfang und traut sich aus der Deckung, und schließlich bewegen sich alle aufeinander zu.

 

Der Irrsinn des Kampfes kommt zur Ruhe. Schließlich ist es Weihnachten – und trotz Feindschaft entfaltet sich ein kleiner Frieden im großen Krieg. Beim gemeinsamen Feiern lassen die Soldaten unvermittelt ihr bisheriges Leben Revue passieren: Der eine sorgt sich um seine Ernte; ein anderer sehnt sich ins Varieté zu seiner Frau zurück. Gemeinsam begeht man nun den Heiligen Abend, und in den Schützengräben ertönt – erst leise und dann immer kräftiger – in verschiedenen Sprachen „Stille Nacht, heilige Nacht“. 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs, der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, die in ihrem Verlauf rund 17 Millionen Opfer forderte, zeigt die WLB mit Jérôme Savarys „Weihnachten an der Front“ spielerisch, in Form einer Revue, den Wahnsinn der blutigen Grabenkämpfe an der Front und die Sehnsüchte und Träume der Menschen im unmenschlichen Krieg.

 

Inszenierung:

Klaus Hemmerle

Ausstattung:

Frank Chamier

Musikalische Leitung:

Oliver Krämer

Musiker: Oliver Krämer & Eberhard Hahn

 

Mit: Nils Thorben Bartling Stephanie Biesolt Ulf Deutscher Sheila K. Eckhardt Frank Ehrhardt Kristin Göpfert Ralph Hönicke Benjamin Janssen Christian A. Koch Johannes Schüchner Frederic Soltow Florian Stamm

 

Die nächsten Termine:

 

Donnerstag, 11.12.2014 19:30 Uhr

Dienstag, 16.12.2014 19:30 Uhr

Mittwoch, 17.12.2014 19:30 Uhr

Freitag, 9.1.2015 19:30 Uhr

Freitag, 16.1.2015 19:30 Uhr

Samstag, 17.1.2015 19:30 Uhr

Sonntag, 1.2.2015 16:00 Uhr

Freitag, 13.2.2015 19:30 Uhr

Donnerstag, 26.2.2015 19:30 Uhr

 

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