Als es schließlich zur erfolgreichen Flucht kommt, findet Leon in der Tochter des Feindes Unterstützung. Edrita, die sich zu ihm hingezogen fühlt und vor einer arrangierten Heirat in ihrer Heimat fliehen möchte, wagt viel, ehe sie schließlich doch noch den Ersehnten zum Mann bekommt.
In Grillparzers Stück geht es nicht nur um die Frage nach Lüge und Wahrheit, sondern auch um das Zusammentreffen zweier völlig unterschiedlicher Kulturen, die sich feindlich gegenüberstehen und voll von Vorurteilen sind.
Die Uraufführung 1838 am Burgtheater wurde für Grillparzer ein Misserfolg, der ihn nachhaltig erschütterte. Besonders von Aristokraten und Klerikern hagelte es Kritik – sie warfen Grillparzer Standesvorurteile vor. Resigniert vermerkte der Dichter: Die Geier in Schönbrunn sollen mit ihrem Wärter sehr unzufrieden sein, weil er ihnen frisches Fleisch gegeben hat, indes doch Aas ihre Lieblingsspeise ist. Sie sagen, und zwar mit Recht, er hätte sich nach ihrem Geschmacke richten sollen. Heute gehört Weh dem, der lügt! zum Kanon der österreichischen Dramatik.
Alexander Charim, gebürtiger Wiener, schloss 2007 sein Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin ab. Als Regieassistent arbeitete er am Burgtheater und der Staatsoper Wien u.a. bei Peter Zadek, Luc Bondy und David Poutney. Seine Inszenierungen wurden mehrfach zu Gastspielen und auf Festivals eingeladen, so zum Young Actors Project Salzburg, Heidelberger Stückemarkt, Körber Studio Junge Regie am Thalia Theater, Hamburg, Internationalen Theaterfestival Novi Sad, Serbien und Festival Prèmieres am Théâtre National de Strasbourg. Der international tätige Ausstatter und Künstler Ivan Bazak erarbeitete mit Alexander Charim schon mehrere Inszenierungen und wird die Zusammenarbeit nun am Landestheater Niederösterreich fortsetzen. Für Weh dem, der lügt! kehrt Burgschauspieler Florentin Groll, der zuletzt in Ibsens Gespenster am Landestheater Niederösterreich zu sehen war, als Gast ans Haus zurück.
Leon Jan Walter
Gregor / Kattwald Florentin Groll
Atalus Pascal Groß
Edrita Swintha Gersthofer
Galomir Tobias Voigt
Regie Alexander Charim
Bühne/Kostüme Ivan Bazak
Kostüme Mitarbeit/Bühnenbildassistenz Emilia Dubiel
Fr 31.01.2014 19:30
Mi 12.02.2014 19:30
Do 20.02.2014 19:30
Sa 22.02.2014 19:30
Sa 01.03.2014 16:00
Do 13.03.2014 19:30