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"Wallenstein" von Friedrich Schiller - Deutsches Nationaltheater Weimar

Premiere: 30.1.2015, 19 Uhr, Großes Haus. -----

Wallenstein, Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen im Dreißigjährigen Krieg, glaubt, dass er die politischen Fäden fest in der Hand hält und die Geschicke der Welt formen kann. Um den Kaiser zum Frieden zu zwingen, sucht er das Bündnis mit den Schweden.

Angetrieben vom Willen zur Macht und der Furcht, vom Strom der Zeit verschlungen zu werden, instrumentalisiert der Feldherr dabei für seine Pläne Menschen und Ideen. Nicht einmal vor seiner

Tochter Thekla und Max Piccolomini, der ihm wie ein Sohn verbunden ist, macht sein Ehrgeiz

halt. Doch im Hintergrund plant einer von Wallensteins nach außen hin engsten Verbündeten

bereits akribisch dessen Sturz.

 

Schillers »Wallenstein« ist ein faszinierender Politthriller, der nach den Möglichkeiten des Einzelnen fragt, aktiv in soziale und politische Prozesse einzugreifen. Wann und wie lange ist selbstbestimmtes Handeln überhaupt möglich? Erschafft die Geschichte ihre Persönlichkeiten oder machen Persönlichkeiten Geschichte? Zugleich formuliert sich darin eine große Sehnsucht des Visionärs Schiller nach poetischer Idealität im Denken, Handeln und Leben.

 

In der Inszenierung von Generalintendant Hasko Weber sind alle drei Teile des »Wallenstein« mit

Dominique Horwitz in der Titelrolle an einem Abend zu sehen. Die Produktion entsteht in Kooperation mit dem Theater Erfurt und als Fortsetzung des Zyklus »Existenz – Resistenz«.

 

Hasko Weber wurde im Anschluss an sein Schauspielstudium an der Leipziger Theaterhochschule »Hans Otto« (1985 bis 1989) an den Städtischen Bühnen Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) als Schauspieler und Regisseur engagiert. Dort gründete er die »Dramatische Brigade«, die als selbständige Gruppe mit Anbindung an das Schauspielhaus arbeitete und bereits mit ihrer ersten Produktion künstlerisch und politisch Aufsehen erregte. 1990 arbeitete Hasko Weber erstmals am Staatsschauspiel Dresden, wo er zwei Jahre als Schauspieler mit Regieverpflichtung engagiert war und 1993 die Position des Schauspieldirektors übernahm. Es folgten Arbeiten als freier Regisseur u.a. in Karlsruhe, Lübeck, Mannheim, Saarbrücken, Tübingen und Wuppertal. Intendant Friedrich Schirmer holte ihn 2002 an die Staatstheater Stuttgart, ein Jahr später wurde er dort Hausregisseur. Seine gefeierte Inszenierung von Ibsens »Brand« wurde 2002 mit dem Bayerischen Theaterpreis ausgezeichnet. Ab der Spielzeit 2005/06 bis Ende der Spielzeit 2012/13 war Hasko Weber Intendant des SCHAUSPIEL STUTTGART, das

sich unter seiner Leitung schnell den Ruf als gesellschaftlich und politisch engagiertes Theater für die Stadt erwarb. Neben Gastregien am Berliner Ensemble und am Teatre Romea in Barcelona konzentrierte Hasko Weber sich auf die Ensemblepflege am eigenen Haus. Er inszenierte zeitgenössische Stücke, u.a. von Martin Heckmanns (»Wörter und Körper«, eingeladen zu den Mülheimer Theatertagen) und Sibylle Berg (»Hauptsache Arbeit«, »Missionen der Schönheit« sowie in Co-Regie mit Sibylle Berg »Angst reist mit«), Texte von Brecht, Heiner Müller und Bukowski, aber auch klassische Stoffe wie Goethes »Faust« und Schillers »Don Karlos«. Seit der Saison 2013/14 ist Hasko Weber Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters und der Staatskapelle Weimar.

 

Wallensteins Lager / Die Piccolomini / Wallensteins Tod

In Kooperation mit dem Theater Erfurt

 

Regie: Hasko Weber,

Bühne und Kostüme: Thilo Reuther,

Musik: Sven Helbig

Dramaturgie: Beate Seidel

 

Mit Johanna Geißler, Bastian Heidenreich, Dominique Horwitz, Sebastian Kowski, Bernd Lange, Ingolf Müller-Beck, Sebastian Nakajew, Nora Quest, Jonas Schlagowsky, Tobias Schormann, Krunoslav Šebrek, Michael Wächter und Anna Windmüller

 

Weitere Vorstellungen: 7., 20.2., 1., 12., 21.3., 2., 18.4., 1., 16.5.2015

Vorstellungen im Theater Erfurt: 11., 13. und 22.2.2015

 

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