Er liest den Korrekturabzug eines Buches, sie unterhalten sich. Mitten im Satz verstummt John. Joan denkt, er mache einen Witz, klopft ihm auf den Rücken – und John fällt leblos auf den Tisch, wird kurz darauf im Krankenhaus für tot erklärt. Vierzig Jahre einer innigen Liebes- und Arbeitsbeziehung: vorbei. Joans Gedanken stocken, fallen auseinander – bis sie schließlich beginnt, alles Vorgefallene akribisch zu ordnen, in der Erinnerung mögliche Vorzeichen zu finden und zu deuten. In allem, was an jenem Dezemberabend passierte, sucht sie Spuren, die helfen könnten, das Unbegreifliche zu verstehen. Als sie zu schreiben beginnt, geht es um nichts weniger als das Überleben. Unsestimental, selbstironisch und mit schonungsloser Offenheit dokumentiert Joan ihre Verdrängungsstrategien, ihre Sucht, immer alles im Griff haben zu müssen, und ihren Kampf gegen die Last der Schuld: Vielleicht hätte sie ihren Mann retten können.
Heidi Maria Glössner spielt den Bühnenmonolog, den die Journalistin und Schriftstellerin Joan Didion auf Basis ihres gleichnamigen internationalen Bestsellers verfasste. Ein Stück über das Nichtbegreifbare endgültiger Abschiede, über die Liebe und die fordernde Wahrhaftigkeit des Lebens.
Inszenierung Wolfgang Hagemann
Bühne Peter Aeschbacher
Kostüm Sybille Welti
Licht Arndt Rössler
Dramaturgie Christiane Wagner
Mit Heidi Maria Glössner
Koproduktion mit dem Theater an der Effingerstrasse, Bern
Vorstellungen So 27.10. / Do 31.10. / Sa 2.11. / Di 5.11. / Fr 13.12. / Di 17.12., 19.30 Uhr, Großes Haus
Einführungen vor jeder Vorstellung um 19.00 Uhr
Publikumsgespräch Dienstag, 5. November 2019, im Anschluss an die Vorstellung