Am Eigenheim wird für die wachsende Familie angebaut, bald soll alles fertig sein. Ganz unerwartet steht da Thomas’ Studienfreund Alfred Loth vor der Tür. Als Redakteur einer linken Wochenzeitung will er herausfinden, wie sie sich in den letzten zehn Jahren auseinandergelebt haben und was das mit ihren politischen Ansichten gemacht hat. Unter seinen Nachfragen beginnt die Hochglanzfassade der Vorzeigefamilie zu bröckeln – „die Zeit der Wunder ist vorbei“.
Der österreichische Dramatiker Ewald Palmetshofer erforscht wie Gerhart Hauptmann in seinem Stück VOR SONNENAUFGANG den Einfluss der individuellen Herkunft auf den weiteren Lebensweg. Zwischen scheinbar souveränen Entscheidungen einerseits und geerbten Wesenszügen andererseits suchen seine Figuren nach ihrem Platz in einer sich wandelnden Gesellschaft. Sie kämpfen und träumen, straucheln, richten sich wieder auf und wundern sich schließlich, wie sie ihr Glück an ganz unterschiedlichen Enden des politischen, ideellen und moralischen Spektrums suchen konnten. Als zuletzt das Unglück vor der Tür steht, verheißt der Sonnenaufgang für niemanden einen Neuanfang.
Regie
Nicolai Sykosch, Michael Talke
Bühne
Hansjörg Hartung
Kostüme
Britta Leonhardt
Musik
David Kosel (Cineman Kane)
Licht
Johannes Zink
Dramaturgie
Katrin Schmitz
Egon Krause
Holger Hübner
Annemarie Krause, Egon Krauses zweite Frau
Fanny Staffa
Helene, jüngere Tochter aus Krauses erster Ehe
Henriette Hölzel
Martha, ältere Tochter aus Krauses erster Ehe
Sarah Schmidt
Thomas Hoffmann, Marthas Ehemann
Jannik Hinsch
Alfred Loth
Philipp Grimm
Dr. Peter Schimmelpfennig
David Kosel
So., 02.04.2023, 16.00 Uhr (Vorstellung mit Live-Audiodeskription und Kinderbetreuung) | 21.04.2023, 19.30 Uhr