Zwei Stücke. Dazu eine „Preußische Eröffnung“. Der Bogen, den Müller schlägt, ist gewaltig. Die Varus-Schlacht im Jahre 9 n. Chr., die Nibelungen vor Stalingrad, Napoleon, Cäsar, Friedrich II., der Tod Luxemburgs und Liebknechts 1919, Hitler, Stalin, die Gründung der DDR, der 17. Juni 1953, Mauerbau, Alteigentümer nach dem Mauerfall.
Die Lesarten deutscher Geschichte, die Müller anbietet, sind provokant und bestechend zugleich: Stalingrad ist Etzels Saal ist der Anfang von Bonn, die Mauer als Denkmal Rosa Luxemburgs, Hitler gebiert den Contergan-Wolf – die BRD.
Germania. Eine Groteske? Eine Tragödie?
„Der zweite Weltkrieg und die Folgen. Hitler und Stalin. Wenn alles Dokumentarische offenliegt, fällt eine ganze Menge Behinderung weg, und man kann als Autor wieder anfangen, den Stalin oder den Hitler zu erfinden. Da gibt’s dann Elemente von Science-Fiction und Karneval, ich weiß nicht, wird sich herausstellen.“ (Heiner Müller, 1990)
Deutsch mit englischen Übertiteln
Regie: Claudia Bauer
Bühne: Andreas Auerbach
Kostüme: Patricia Talacko
Licht: Hans-Hermann Schulze
Musik: Mark Scheibe
Video: Rebecca Riedel
Mit: Malick Bauer, Katja Gaudard, Sebastian Grünewald, Peter Jordan, Amal Keller, Paula Kober, Mathis Reinhardt, Emma Rönnebeck;
Puppenspieler*innen: Sebastian Ryser, Lina Mareike Wolfram, Zenghao Yang;
Sänger*innen: Anna Clementi, Friederike Harmsen, Rowan Hellier;
Chor; Mark Scheibe und Orchester
19.10.19, 19:00
31.10.19, 19:00
10.11.19, 18:00
16.11.19, 19:00