Zwar gibt es die verfeindeten Familien der Capulets und Montagues mit den unglücklich verliebten Sprösslingen noch, doch was Bellini und sein Librettist Felice Romani freisetzen, ist eine typisch romantische Heldengeschichte. Pate stand der gebrochene Held à la Lord Byron, der sich gegen einengende gesellschaftliche Strukturen auflehnt und als Außenseiter und Rebell seinen Gefühlsidealen treu bleibt.
Romeo ist ein solcher Rebell – kein Tenor, sondern ein Mezzosopran, der sich nicht für die vorgeschriebenen Familienbande interessiert und seinen eigenen, dem Gefühl folgenden Weg gehen will. Die berühmten melodie lunghe, lunghe, lunghe führen direkt in den tragischen Tod mit seiner geliebten Giulietta. Wie erschreckend und unerklärlich neuartig dies für die Zeitgenossen Bellinis schien, zeigt die lange Praxis, das Ende der Oper durch einen glücklichen Schluss Nicola Vacchais zu ersetzen – heute kaum mehr denkbar.
Tragedia lirica in zwei Akten
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Neuinszenierung
Musikalische Leitung Yves Abel
Inszenierung Vincent Boussard
Bühne Vincent Lemaire
Kostüme Christian Lacroix
Licht Guido Levi
Chöre Sören Eckhoff
Romeo Vesselina Kasarova
Giulietta Eri Nakamura 27./30. März, 3./6./9./12. Apr. 2011
Ekaterina Siurina 24./29. Juli 2011
Tebaldo Dimitri Pittas
Capellio Steven Humes 27./30. März, 3./6./9./12. Apr. 2011
Ante Jerkunica 24./29. Juli 2011
Lorenzo Carlo Cigni
Bayerisches Staatsorchester
Chor der Bayerischen Staatsoper
Vorstellungen Mi 30.03., So 03.04., Mi 6.04., Sa 9.04., Di 12.04.2011