Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
VANITAS - Eine installative Performance von Sebastian Blasius im Kunstverein Kölnberg in KölnVANITAS - Eine installative Performance von Sebastian Blasius im Kunstverein...VANITAS - Eine...

VANITAS - Eine installative Performance von Sebastian Blasius im Kunstverein Kölnberg in Köln

28. & 29.Okt. im Kunstverein Kölnberg. -----

Alle 30 Minuten betritt ein einzelner Zuschauer den Raum, in dem eine lange Tafel aufgebaut ist. Ein Platz ist noch frei. Sind Sie Gast, Eindringling, beides oder keines? Und was hat das, was Sie sehen und hören, mit Ihnen zu tun – individuell, aber auch gesellschaftlich? Ihr Plus geht schneller, denn er spielt die Hauptrolle. Setzen Sie sich - es ist angerichtet! VANITAS ist eine Arbeit über Zugehörigkeit, Identität und Prozesse des Werdens und Vergehens in Zeiten der Globalisierung.

 

Sbastian Blasius, geb. 1979, Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen, u.a. bei Laurent Chétouane, deufert + plischke, Mathilde Monnier, Rabih Mroué; währenddessen kontinuierlicher Gasthörer an der HfMdK Frankfurt/Main, Studiengang Regie. Er war Regieassistent am Schauspielhaus Bochum.

 

Sebastian Blasius arbeitet als Regisseur, Choreograph und Theaterwissenschaftler. Leitmotivisch befasst er sich Themen wie Identität, kulturellem Erbe, dem Verhältnis zwischen Zuschauern und Ausführenden und dem Handlungscharakter von Kunst. Seine Arbeit begreift er beständig als Forschung, in der verschiedene künstlerische, theoretische und politische Strategien in einen Dialog miteinander gebracht werden.

 

In seinen ersten Inszenierungen an der Grenze von Schauspiel und Tanz griff Sebastian Blasius auf frühere, ikonographische Aufführungen zurück, um diese zunächst zu rekonstruieren und dann mit eigenen Fragestellungen zu überschreiben oder ‚auszuradieren‘. Die Arbeiten wie APPROPRI­ATION. PARASITEN. KRAPP’S LAST TAPE (2009/10), WOYZECK ÜBERSCHREIBEN (2012) und ERASING CAFÉ M (2013) waren mit mehrschichtigen, bedeutungsoffenen Palimpsesten vergleichbar, die sich dem Anlegen herkömmlicher Maßstäbe entzogen.

 

Seit 2014 erarbeitet Sebastian Blasius verstärkt installative Performances, darunter auch im Galerie- und Museumskontext, in denen gesellschaftspolitische Fragen in den Vordergrund rücken und oftmals das Verhältnis zwischen Zuschauern und Ausführenden neuartig definiert wird. Für Aufsehen sorgte etwa das partizipative Langzeitformat VERHALTET EUCH RUHIG (2014), in dem er u.a. Erdem Gündüz, den ‚Standing Man‘ vom Taksim Platz dazu einlud, seinen stehenden, schweigenden Protest im Kontext der Kunst zu wiederholen, so dass dessen Protestgeste hier gleichsam reaktiviert wie musealisiert wurde.

 

Sebastian Blasius‘ Arbeiten werden u.a. an Orten wie Mousonturm Frankfurt/Main, monty Antwerpen (BE), Kunstmuseum Bonn, Muffathalle München, Schwankhalle Bremen, Theater im Ballsaal Bonn oder Ballhaus Ost Berlin gezeigt. In Vorbereitung ist eine performative Installation mit einem Streichquartett (Berlin, September 2017) sowie die fiktive Konferenz „Das kommende Verschwinden“ (München, Oktober 2017), u.a. mit Asiem El Difraoui, Anne Tismer, Klaus Mainzer und Manaf Halbouni.

 

Sebastian Blasius unterrichtet an künstlerischen Hochschulen im Bereich Schauspiel und Tanz, darunter an der HfMT Köln und der Otto-Falckenberg-Schule München. Er hält Vorträge bei Konferenzen oder im künstlerischen Kontext.

Das Fachmagazin ‚Theater der Zeit‘ nannte Sebastian Blasius „eine wichtige Stimme in der aktuellen Theaterlandschaft“.

 

VANITAS ist nach CHIMAIRA (2016) ein weiteres Projekt für einen einzelnen Zuschauer.

 

Bitte beachten Sie bei der Ankündigung, dass jede Aufführung (insg. 24 Aufführungen á 30 Min. ) immer nur für einen Zuschauer zugänglich ist.

 

Regie und Raum: Sebastian Blasius

Sound: Klaus Janek

Mit: ca. 13 Performer-/Tänzer*innen

 

Kunstverein Kölnberg

Aachener Straße 66

50674 Köln

Tel. 0221 5263300

 

Termine

Sa., 28.10.2017 – 17:00h / 17:30h / 18:00h / 18:30h / 19:30h / 20:00h / 20:30h / 21:00h

 

So., 29.10.2017 – 11:00h / 11:30h / 12:00h / 12:30h / 13:30h / 14:00h / 14:30h / 15:00h // 17:00h / 17:30h / 18:00h / 18:30h / 19:30h / 20:00h / 20:30h / 21:00h

 

Die Performance ist jeweils nur für EINEN Besucher.

 

Bitte reservieren Sie Ihre Karte unbedingt im Voraus unter:

 

performance.vanitas@gmail.com

Ticketpreise: 9,00EUR regulär / 6,00EUR ermäßigt

 

Gefördert durch die Stadt Köln und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW

 

 

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 18 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

BESEELUNG MECHANISCHER BEWEGUNGEN -- Les Ballets de Monte-Carlo im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Les Ballets de Monte-Carlo gastierte mit Jean-Christophe Maillots "Coppel-I.A." in Ludwigsburg. Die Uraufführung fand 2019 im Grimaldi Forum in Monaco statt. Die Geschichte von Leo Delibes'…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIF UND ABGEKLÄRT -- Stuttgarter Philharmoniker mit Mozart und Bruckner in der Liederhalle STUTTGART

Leider fand die konzertante Aufführung von Puccinis "Madame Butterfly" aufgrund der Erkrankung des Chefdirigenten Dan Ettinger nicht statt. Es gab eine Programmänderung. Gleich zu Beginn faszinierte…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE SONNE ALS EINHEIT -- "Sonne/Luft" von Elfriede Jelinek im Kammertheater Stuttgart

Sonne und Luft stehen im Mittelpunkt dieses vielschichtigen Stücks von Elfriede Jelinek, das den Irrungen und Wirrungen des Menschen nachgeht. Der Umgang mit der Umwelt und dem Klimawandel spielt in…

Von: ALEXANDER WALTHER

ERGREIFEND UND TIEFGRÜNDIG -- Bach-Kantaten mit der Gaechinger Cantorey im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Das vorletzte Konzert der Reihe "Vision Bach" stand unter dem Motto "Zum Himmel wandern". Unter der inspirierenden Leitung von Hans-Christoph Rademann musizierte die Gaechinger Cantorey zunächst die…

Von: ALEXANDER WALTHER

EIN HAUCH VON RENAISSANCE -- "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" von Kurt Weill und Bertolt Brecht in der Staatsoper STUTTGART

Die Inszenierung von Ulrike Schwab wartet mit einer Überraschung auf, denn das "Jüngste Gericht" von Michelangelo ist Teil des einfallsreichen Bühnenbildes von Pia Dederichs und Lena Schmid. Die…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑