Wie setzen sich hereinbrechende medialisierte Wirklichkeiten in routinierten Abläufen unseres Alltags fest? Und: wie kann das Reale poetisch werden, damit es wieder gedacht werden kann?
Inspiriert von Medienberichten sich ereigneter Attentate und Kriminalfällen hat Claudia Bosse Texte entworfen – fragmentarische, manifesthafte, reflexive, fordernde, theatrale Texte. Günther Auer hat elektroakustische Kompositionen und Vertonungen aus diesem Sprachmaterial entwickelt, Musik und Klänge, in denen die Spannung zwischen avantgardistischer Haltung und eingängigen Melodien zu spüren ist. Es sind Lieder, die die Wirklichkeit unmöglich machen wollen und zugleich den Widerstand von Text und Melodie herausfordern. Umgeben von einem Ensemble von Lautsprechern und Livemusikern entfalten sich Sprachmusikkompositionen von vier Allegorien als ein Koordinatensystem der Gegenwart.
Die Gesänge und Choreografien der allegorischen Figuren POEMS (Nicola Schößler), HATE CRIME (Nic Lloyd), MADNESS (Mirjam Klebel) und TERROR (Alexandra Sommerfeld) ereignen und entfalten sich in einem für Zuschauer begehbaren Setting in den Räumen der Nordbahn-Halle. Die Koordinaten verschieben sich im Verlauf des Stückes, wechseln und schließlich: ein Virus infiziert sie alle! Eine Jubiläumsproduktion und zugleich die erste Oper von theatercombinat.
MADNESS: Mirjam Klebel,
HATE CRIME: Nic Lloyd,
POEMS: Nicola Schößler,
TERROR: Alexandra Sommerfeld
Konzept/ Regie / Raum: Claudia Bosse
Critical Witness: Johannes Porsch, Alexander Schellow;
Assistenz/Stimmbildung: Noah Zeldin;
Kostüme/ Technische Leitung: Marco Tölzer;
Produktionsassistenz: Dagmar Tröstler;
Kommunikation: Vicky Klug;
Produktionsleitung: Roma Hurey
Weitere Aufführungen: 20.–22. , 24., 25., 27., 28. Oktober 2017, 20h
Tickets: 20/15 ermäßigt, Reservierung/Info: +43/677/62539975, karten@theatercombinat.com
theatercombinat wird gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien. Das Projekt wurde entwickelt im Rahmen einer Residenz im workspacebrussels/ Belgien.