Sängerin, Schauspielerin, Revolutionärin der Damengarderobe, „von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, aber immer wieder „unzulänglich“ als Mutter, Geliebte von Jean Gabin, Erich Maria Remarque, Claire Waldoff, Edith Piaf …, Trägerin der amerikanischen „Medal of Honor“, humorloser Vamp, loyale Freundin, emanzipierte Frau. Die Koffer in Berlin, Hollywood, Paris. Der „Mythos Marlene“ hat, wie jede Projektionsfigur, tausend Gesichter: Deutschland verließ sie als gefeierter „Blauer Engel“ aus politischen Gründen, mit Mann, Kind und vor allem „ihrem“ Regisseur Josef von Sternberg. Von den Nationalsozialisten als Landesverräterin gebrandmarkt, avancierte sie in den USA nicht nur zum Hollywoodstar, der Filme mit Lubitsch, Hitchcock, Wilder drehte, sondern engagierte sich politisch als aktive Antifaschistin mit Auftritten und Konzerten in US-amerikanischen Stützpunkten.
In ihrer Heimat fasste sie auch nach Kriegsende nie wieder Fuß, begraben sein wollte sie dennoch in Berlin. Eine dramatische und musikalische Spurensuche. Nach der Inszenierung von Irmgard Keuns „Das kunstseidene Mädchen“ und „Das Leben der Bohème“ nach Aki Kaurismäki zeigt Christian Schürmann nun seine dritte Arbeit am Staatstheater Mainz. Erste Regiearbeiten entstanden am Grillo-Theater Essen sowie am Theater der Stadt Aalen. Christian Schürmann ist Regieassistent am Staatstheater Mainz.
Inszenierung Christian Schürmann
Bühne und Kostüme Antonia Schmitz
Weitere Vorstellungen am 12., 19., 21. Februar sowie am 6., 10., 12. und 19. März.