Die Welt prophezeit ihnen als Zukunftsperspektive ihre eigene Misere: In einer Gesellschaft, wo Bloßstellung und Schadenfreude zu Macht und Reichtum führen, Fragen kaum gestellt und wenn, nicht gehört oder beantwortet werden, Verantwortung und Würde zu Fremdwörtern geworden sind, testet die neue Generation Lebensstrategien. Wie macht man sich das Begehren der anderen zu Nutze? Wann festigt ein Verrat die eigene Machtposition? Wieviel Vertrauen kann man sich leisten? Was fängt man an mit den leisen Anzeichen von Zärtlichkeit, Vernunft und Freundschaft? Wohin mit der ganzen Lebenskraft, der Fantasie und den eigenen Wünschen? Und: Wer kann am längsten ohne Luft zum Atmen überleben?!
Die serbische Autorin Biljana Srbljanović, Jahrgang 1970, erzählt die Geschichte einer Gruppe Jugendlicher in einer bodenlosen Welt, in der überlieferte Verhaltensweisen verloren gegangen sind, in der soziale und moralische Entwurzelung den auswegslosen Erfahrungshorizont bilden. Während der Nato-Luftangriffe auf Jugoslawien 1999 veröffentlichte Biljana Srbljanović Tagebuchaufzeichnungen – kritische Situationsberichte und Essays, durch die sie über Theaterkreise hinaus bekannt wurde. Ihr erstes Stück „Belgrader Trilogie“ schrieb sie 1995 und wurde 1997 in Belgrad uraufgeführt. Es folgten internationale Einladungen, Auftragswerke und Auszeichnungen. Sie erhielt mehrere Preise, u.a. 1999 den Ernst-Toller-Preis, ihre Stücke sind weltweit bereits an mehr als 100 Bühnen inszeniert worden. Biljana Srbljanovic lebt in Belgrad.
Regie: Henning Bock; Ausstattung: Nina Zoller; Dramaturgie: Sibylle Baschung; Darsteller: Nina Baldinger, Dagmar Hirsekorn, Sebastian Klein, Robert Naumann, Judith Niederkofler, Friederike Ott
Eine Koproduktion des schauspielfrankfurt, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Ausbildungsbereich Schauspiel, und der Hessischen Theaterakademie.